Das gesamte Werk Anton Bruckners (1824-1896) kann jetzt online abgerufen werden. Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) teilte mit, dass auf ihrer Webseite www.bruckner-online.at der Zugang zu der umfangreichen Sammlung von Handschriften, Erstdrucken seiner Kompositionen und Bildern aus verschiedenen Archiven möglich ist.

bruckner-online.at sieht sich als umfangreich angelegtes Anton Bruckner-Internetportal (Webarchiv), in dem neben der elektronischen Dokumentation handschriftlicher Quellen auch Kompositionen, relevante Personen und Orte enthalten sind. Zudem werden von allen Handschriften, Erstdrucken und der Alten Gesamtausgabe vollständige Digitalisate zur Verfügung gestellt. In der ersten Projektstufe wurden sämtliche Musikhandschriften im In- und Ausland dokumentiert. Aktuell sind 740 Signaturen in einer Datenbank erfasst und überwiegend auch philologisch kommentiert.

Im Bereich der philologischen Kommentare ergab sich eine Synergie, indem die bereits im Rahmen der Neuen Kritischen Bruckner-Gesamtausgabe erschienenen Revisionsberichte genützt werden konnten. Für alle Kompositionen, zu denen noch keine derartigen Berichte vorliegen, waren und sind neue Nachforschungen notwendig.

Die Veröffentlichung in dieser elektronischen Form besitzt – abgesehen von der enormen Kostenminderung und konservatorischen Schonung der Originalmanuskripte – entscheidende Vorteile für die Benutzer: Durch komplexe Suchmodi können alle Quellen zu ein- und demselben Werk leicht aufgefunden und/oder mit Kopisten-Namen oder anderen handschriftlichen Einträgen (z. B. Datierungen) korreliert werden. Gerade die Aufnahme von zeitgenössischen Abschriften stellt ein wichtiges Desideratum für die Überlieferungsgeschichte dar.

Im Weiteren ergeben sich für ausübende Künstler rasch Vergleichsmöglichkeiten zwischen unterschiedlichen Fassungen eines Werkes, was gerade bei Bruckner häufig eine zentrale Fragestellung darstellt. Natürlich können auf diese Weise auch neue Erkenntnisse oder Quellenfunde kurzfristig eingearbeitet und damit einem internationalen Interessentenkreis ein stets aktueller Forschungsstand garantiert werden.

Eine Zusammenstellung wichtiger Episoden aus dem Leben Anton Bruckners und eine Literatur-Datenbank schließen die aktuelle Projektphase ab.

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