Nach den amerikanischen Orchestern bietet jetzt auch ein deutsches Orchester seinen Musikern eine Gehaltskürzung an, um das Weiterbestehen des Orchesters abzusichern. Der Deutsche Bühnenverein und die Musikergewerkschaft DOV (Deutsche Orchestervereinigung) haben einen entsprechenden Vertrag für die Bergischen Symphoniker unterzeichnet. Mit diesem Tarifvertrag verzichten die Musiker des in Remscheid und Solingen ansässigen Orchesters für 10 Jahre auf ihr 13. Monatsgehalt. Der Gesamtbetrag dieses Verzichts liegt je nach Entwicklung der Vergütungen in den nächsten zehn Jahren zwischen 2,5 und 3 Millionen Euro.

Im Gegenzug sichert der Arbeitgeber während der Laufzeit des Vertrags zu, keine betriebsbedingten Kündigungen auszusprechen. Voraussetzung für das Inkrafttreten des Tarifvertrages ist, dass die Städte Remscheid und Solingen sich verpflichten, für 15 Jahre von der Kündigung des Gesellschaftervertrages abzusehen, der die Rechtsgrundlage für die Existenz des Orchesters ist.

Die Unterzeichnung des Haustarifvertrages war erforderlich geworden, nachdem die Stadt Remscheid aus Gründen der Haushaltskonsolidierung eine Absenkung ihres Zuschusses um 500.000 Euro angekündigt hatte. « Mit dem nun abgeschlossenen Haustarifvertrag treten die Orchestermusiker in beispielhafter Weise in die Vorlage, um den Bürgern der Städte Remscheid und Solingen ein attraktives Musikangebot zu erhalten“, stellte der Direktor des Deutschen Bühnenvereins, Rolf Bolwin, heute in Köln fest. Jetzt seien die Städte Remscheid und Solingen am Zuge. « Es ist nun dringend erforderlich, dass die Unkündbarkeit des Gesellschaftervertrages für 15 Jahre festgeschrieben wird, damit der Tarifvertrag in Kraft treten kann“, appellierte Bolwin an die beiden beteiligten Städte.

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