Jean-Philippe Rameau: The Keybord Works; Marcelle Meyer, Klavier; 2 CDs Erato 0824646 257997; 1946 & 1953 (74’09, 74’35) – Rezension von Alain Steffen

Diese Rameau-Aufnahme von Marcelle Meyer (1897 -1958) ist ein Klassiker und gehört zu den größten Aufnahmen der Schallplattengeschichte. Ein Tondokument für die Insel und für die Ewigkeit, eine Einspielung, die man gehört haben muss! Marcelle Meyer, die Muse der ‘Groupe des six’ galt als Spezialistin für Stravinsky, Debussy, Poulenc. Als der Produzent Henri Screpel Meyer 1946 für sein Projekt ‘Discophiles Français’ gewann und sie überzeugen konnte, für ihn Rameaus ‘Pièces de clavecin’ auf dem Klavier aufzunehmen, war das schon eine Sensation.

Einige Jahre später, als die Schalplattentechnik technisch besser wurde, spielte die französische Pianistin noch weitere Rameau-Stücke ein (Premier Livre de clavecin, Suite en mi mineur, Suite en ré majeur, Suite en sol majeur, Nouvelles Suites de Pièces de clavecin, Pièces de concert). Sie tat es mit einer Schönheit, Klarheit und Transzendenz, die einem auch heute noch den Atem nimmt.

In Marcelle Meyers Rameau-Interpretationen spiegelt sich die ganze Welt wieder. EMI hat vor einigen Jahren eine Meyer-Box auf den Markt gebracht, die all ihre Aufnahmen von 1925 bis 1957 enthält und für jeden Sammler einen wahren Schatz darstellt. Nun bringt Erato in einem Doppelalbum Meyers Rameau-Einspielungen noch einmal heraus, allerdings in besserer Klangqualität. Erst jetzt erhalten die Aufnahmen das nötige Relief und eine wunderbare räumliche Tiefe. Die Musik trägt viel weiter, und das aufgelichtete Klangbild bringt alle Vorzüge von Marcelle Meyers unbeschreiblich schönen Interpretationen bestens zur Geltung.

Marcelle Meyer’s historic Rameau performances are outstanding by all means. They are available now in a new sound quality which enhances the beauty of Meyer’s playing.

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