Dedication; Franz Liszt: Klaviersonate h-Moll; Robert Schumann: Kreisleriana op. 16; Frédéric Chopin: Études op. 10 Nr. 10 & 12; Nicholas Angelich, Klavier; 1 CD Erato 9029599067; Aufnahme 01/2016, Veröffentlichung 05/2016 (78') - Rezension von Remy Franck

Stürmisch vorwärtsdrängend beginnt Nicholas Angelich die Liszt-Sonate, und damit kontrastieren die sehr ruhigen und verträumten langsamen Passagen, die immer zum Akkuaufladen dienen, denn sie sind Teil der Gesamtarchitektur, die Angelich sehr wohl im Auge behält. So gelingt ihm eine spannend gesteigerte, insgesamt klanglich klare und schlanke Interpretation von großem Zusammenhalt und packender Innenspannung.

Schumanns ‘Kreisleriana’ wird in Angelichs Aufführung genau so bizarr wie sie der Komponist bezeichnete. Diese Phantasien für das Pianoforte hat der Komponist Frédéric Chopin gewidmet. Seine Inspiration bezog er von E.T.A Hoffmann und dessen exzentrischem Kapellmeister Kreisler, eine Figur, die er gewissermaßen mit seinem eigenen Charakter vermischte und in die er auch ein Bild seiner zukünftigen Frau Clara projizierte: „Kreisleriana will ich es nennen, in denen Du und ein Gedanke von Dir die Hauptrolle spielen“.

Nicholas Angelich bringt die Leidenschaft und die Dramatik der Komposition überzeugend kohärent zum Ausdruck.

Mit zwei Franz Liszt gewidmeten Etüden von Frédéric Chopin beschließt Angelich sein Programm. Die Etude op.10 Nr. 12, die Revolutionsetüde, bildet einen wirklich fulminanten Schluss.

This is a very enjoyable disc, with plenty of gorgeous piano playing. The highlight is one very straight-forward Liszt Sonata, with real fire, deeply felt slow passages and overall a masterly control of dramatic pace.

 

  • Pizzicato

  • Archives