‘La Fuga in Maschera’ von Gaspare Spontini galt über zweihundert Jahre als verschollen. Es handelt sich um ein Frühwerk des italienischen Dirigenten und Komponisten (1774-1851), eine ‘Commedia per musica’ in zwei Akten, die 1800 während des Karnevals am ‘Teatro Nuovo’ in Neapel uraufgeführt wurde und danach von den Bühnen verschwand. Nur eine Arie war bekannt. 2006 wurde das handsignierte Manuskript in London wiederentdeckt und versteigert. Die Partitur kam so in den Besitz der Gemeinde Maiolati Spontini in der Provinz Ancona, der Geburtsstadt des Komponisten. Die Oper wurde am 31. August 2012 im Teatro Pergolesi di Jesi in Koproduktion mit dem Teatro San Carlo in Neapel zum ersten Mal nach all den Jahren wieder aufgeführt.

Die Handlung dreht sich um sieben Charaktere und ihre Heirats- und Beziehungskonflikte, die, wie oft, am Schluss der Oper gelöst werden.

Das Solistenensemble ist homogen und die einzelnen Stimmen passen gut zu einander. Hervorzuheben ist Ruth Rosique in der Hauptrolle, die stimmlich und schauspielerisch überzeugt und vom Publikum wohlverdienten Applaus erhält. Corrado Rovaris und die ‘Virtuosi Italiani’ sind in Ihrem Element und so kommt denn eine scharfsinnige und zugleich elegante Interpretation von Spontinis Frühwerk zustande.

Der Regie mit viel Bildeffekten liegt ein modernes, jedoch eigentlich zeitloses Konzept zugrunde, bei dem leider etliches von Spontinis Charme auf der Strecke bleibt.

Bild und Ton sind exzellent, so dass die Aufführung für Amateure von frühem Bel Canto empfehlenswert ist

Gaspare Spontini’s ‘La Fuga in Maschera’ was discovered in 2006 and performed for the first time since 1800 at the Festival Pergolesi Spontini in Jesi, Italy. Even though the modern staging does not fully render the charm of the work, the performance is musically excellent and, so, recommendable for anyone interested in early belcanto.

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