Giacomo Meyerbeer: Gli Amori di Teolinda; Lenneke Ruiten, Sopran, Davide Bandieri, Klarinette, Männerchor der Oper Lausanne, Orchestre de Chambre de Lausanne, Diego Fasolis; 1 CD Claves 50-3010; Aufnahme 11/2019; Veröffentlichung 04/09/2020 (38'58) – Rezension von Uwe Krusch

Diese knapp 40-minütige pastorale Szene des fünfundzwanzigjährigen Meyerbeer ist nicht nur das Werk des jungen sich entwickelnden Komponisten, sondern auch eine gelungene Bestätigung der Mischung leicht klingender Musik wie von Rossini und einer klar zeichnenden eigenen Handschrift, die die Zukunft mehr als deutlich werden lässt. Gesetzt für Sopran, Männerchor und Orchester sprüht das Werk von Charme und Energie, ohne opulent zu werden und sichert so den ländlich anmutenden Charakter.

Diego Fasolis hat sich zusammen mit dem Kammerorchester Lausanne dieser Komposition angenommen, und sie legen eine bezaubernd beschwingte arkadische Landschaft auf die Ohren, die einen sofort gefangen nimmt.

Die Sopranistin Lenneke Ruiten hat schon mehrfach positiv auf sich aufmerksam gemacht. So formuliert sie auch hier eine treffende Darstellung der Teolinda in ihrer unglücklichen Liebe zum Hirten Armidoro, der selbst gar nicht in Erscheinung tritt. Mit durch vielfache Opernauftritte geprägter Stimme mag sie mitunter ein wenig zu intensiv wirken, aber andererseits verdeutlicht das auch die Intensität ihrer Gefühle.

Armidoro tritt nur durch den Klarinettisten des Orchesters, Davide Bandieri, in Erscheinung, so dass sich die Koloraturen der Sängerin und der Klarinette aufs schönste ergänzen. Der Chor der Oper Lausanne trägt ebenso akkurat wie darstellerisch intensiv seinen Teil zum Gelingen der Einspielung bei, die von einer technisch exzellenten Aufbereitung gekrönt wird.

This almost 40-minute pastoral scene by the twenty-five-year-old Meyerbeer is both the work of the young, developing composer and a successful confirmation of the mixture of an easy-sounding music such as Rossini’s and a clearly drawn signature of his own that makes the future more than clear. Set for soprano, male choir and orchestra, the work radiates charm and energy without becoming opulent, thus ensuring a rural character.
Together with the Lausanne Chamber Orchestra Diego Fasolis has taken up this composition and they create an enchantingly buoyant, immediately captivating Arcadian landscape.
The soprano Lenneke Ruiten is excellent as Teolinda and fully communicates the feelings of her unhappy love for the shepherd Armidoro. Her voice may sometimes seem a little too intense, but on the other hand it also illustrates the intensity of her feelings.
Armidoro appears only with the voice of clarinettist Davide Bandieri, so that the coloraturas of soprano and clarinet complement each other beautifully. The choir of the Lausanne Opera contributes to the success of the technically excellent recording.

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