Georg Friedrich Händel: Concerti Grossi op. 3 Nr. 1-6; Berliner Barock Solisten, Reinhard Goebel; 1 CD Hänssler Classic HC19031; Aufnahme 01/2019, Veröffentlichung 05/2019 (69'06) – Rezension von Uwe Krusch

Händels sechs Concerti Grossi unter der Opus-Nummer 3 stellen eigentlich keinen geschlossenen Zyklus im Sinne einer durchdachten Gesamtstruktur dar. Sein Verleger hatte einfach einige frühere Werke gesammelt und veröffentlicht. Dennoch haben sie bis heute an Beliebtheit nichts eingebüßt. Die unterschiedlichen Werke eröffnen daher eine mehrschichtige Sicht auf den Komponisten.

Im Unterschied zu den Werken op. 6 setzt Händel hier auch Bläser ein, teilweise sogar in mehrfacher Besetzung. Außerdem weist die Zweitauflage, die schon bald notwendig wurde, ein neues Konzert Nummer 4 auf. Beide Versionen sind hier eingespielt.

Die 1995 von Rainer Kussmaul gegründeten Berliner Barock Solisten werden hier von einem anderen Geiger der alten Musik Szene, von Reinhard Goebel, geleitet, der sich inzwischen aufs Dirigieren konzentriert. Ihre Aufnahmen zu hören, ist immer ein großer Genuss. Mit frischem, spontanem Klang lassen sie eloquent ihre Interpretation sprechen. Dadurch kommen auch die verschiedenen Charaktere dieser als Zyklus zusammengefassten Werke zur Geltung und trotzdem führt die einheitliche Interpretationslinie zu einem Gesamtbild, dem man mit großem Genuss lauscht. So kann auch Altbekanntes wieder mit frischem Ohr wahrgenommen werden.

Handel’s six Concerti Grossi Op. 3 do not actually represent a coherent cycle. His publisher had simply collected and published earlier works. Therefore, the different works offer a multi-layered view of the composer. The Berlin Baroque Soloists, founded in 1995 by Rainer Kussmaul, are led here by another violinist of the early music scene, Reinhard Goebel, who now concentrates on conducting. Listening to their recordings is always a great pleasure. They eloquently let their interpretation speak with fresh and spontaneous sound.

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