Claude Debussy: Violinsonate, Maurice Ravel: Violinsonate Nr. 2 G-Dur, César Franck: Violinsonate A-Dur; Kristof Barati, Violine, Klara Würtz, Klavier; 1 CD Brilliant Classics 95576; Aufnahme 08/2014, Veröffentlichung 01/2020 (56'37) – Rezension von Uwe Krusch

Bereits vor gut fünf Jahren haben Kristof Barati und Klara Würtz drei große Sonaten französischer Tonsetzer aufgezeichnet, die jetzt veröffentlicht werden. Neben den solitären Werken von Debussy und Franck ist die zweite Sonate von Ravel zu hören.

Barati darf im Moment wohl als der bekannteste ungarische Geiger gelten. Für seine Aufnahmen nutzt er gerne das architektonisch und akustisch gelungene Kodaly Centre in Fünfkirchen, heute als Pecs bekannt. Dass er sich dort, ebenso wie seine pianistische Begleiterin Klara Würtz, wohl fühlt, kann man in den drei Einspielungen dieser Kammermusikwerke ebenso unschwer erkennen wie in seiner Gesamteinspielung der Mozartkonzerte, die er vor einiger Zeit vorlegte. Ihre französischen Interpretationen lassen das spezielle Flair der Heimat der Werke aufleben und fördern insbesondere bei Ravel flirrende und leichte Texturen hervor, die jeden Zuhörenden sofort überzeugen. Dagegen wird die Debussy-Sonate noch etwas vorsichtig und zurückhaltend betrachtet. Für die berühmte A-Dur Sonate von César Franck haben beide Interpreten eine luzide Sicht gefunden, die sowohl die leichten Momente wie auch die Phasen kräftigen Ausdrucks wohldosiert einordnet und dadurch eine einnehmende Lesart geschaffen haben, die manch andere Deutung übertrifft, die zu bedeutungsvoll betont und deshalb beim Hören anstrengend wirken kann.

Kristof Barati and Klara Würtz recorded these three great sonatas by French composers already five years ago. Currently, Barati can probably be considered the most famous Hungarian violinist. For his recordings he likes to use the architecturally and acoustically excellent Kodaly Centre in Pecs. The fact that he feels at home there, as does Klara Würtz, can easily be heard in the three recordings of these chamber music works. Their interpretations revive the special French flair and, especially in Ravel’s case, bring forth shimmering and light textures that immediately convince every listener. On the other hand, the Debussy Sonata is still viewed somewhat cautiously and reservedly. For Cesar Franck’s famous Sonata in A major, both performers have found a lucid vision that classifies the light moments as well as the phases of strong expression in a well-dosed manner, creating an engaging reading that surpasses many other interpretations that are too meaningful.

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