Bestimmte Kombinationen von Werken auf CDs werden immer wieder gewählt und bieten sich auch an. Dazu gehören auch französische Klaviertrios. Wurden kürzlich Debussy, Ravel und Tailleferre zusammen veröffentlicht, so finden wir hier wiederum Debussy sowie Fauré und das frühe Werk von Albert Roussel.
Roussel bedient sich zwar formeller Strukturen wie sie die akademische Schule von César Franck lehrte. Ansonsten aber greift er auf Mittel zurück, die er an der Schola Cantorum aufgegriffen hatte. So erinnert das aus drei Tönen aufsteigende Motiv, das in allen Sätzen wiederkehrt, an Guillaume Machaut. Mit der umgekehrten Reihenfolge der Themen in der Reprise erzeugt Roussel einen Überraschungseffekt und auch die gewollte Notwendigkeit, Überleitungen neu zu gestalten. Mit dem lebenslustigen Tempo und Metrum des Finalsatzes erzeugt er den Eindruck rustikaler Lebenslust auf dem Lande.
Debussys Werk entstand ebenfalls in der Jugend des Komponisten zur Unterhaltung der Familie der Nadeschda von Meck und ist dementsprechend von fröhlicher Unbekümmertheit. Obwohl das dritte Trio von Fauré ein Alterswerk ist, sprüht es im Finale mindestens ebenfalls von Lebensfreude und Kraft.
Diese von französischem Lebensgefühl geprägten Werke werden vom amerikanischen ‘Neave Trio’ mit entspannter Eleganz gewoben. Der Name des Trios leitet sich von einem gälischen Frauennamen ab, der die Leuchtende oder die Freudestrahlende bedeutet. In diesem Gestus hauchen sie den drei Werken ein charmantes Leben ein, das die Ohren verwöhnt. Ihr Zusammenspiel ist exzellent und die Aufzeichnung fängt die Partner mit ausgewogenen abgestimmten Klang ein, der sich frei entfalten kann.