Italia; Anon.: La nova gelosia; Cesare Bixio: La canzone dell'amore, Parlami d'amore Mariù; Eduardo di Capua: O sole moi; Ernesto de Curtis: Torna a Surriento, Non ti scordar di me; Stefano Donaudy: Vaghissima sembianza; Gaetano Donizetti: Me voglio fa'na casa; Stanislao Gastaldon: Musica proibita; Eldo di Lazarro: Chitarra Romana; Ruggiero Leoncavallo: Mattinata; Domenico Modugno: Nel blu, dipinto di blu; Renato Rascel: Arrivederci Roma; Gioacchino Rossini: Mi lagnerò tacendo, Soirées musicales: La Danza; Paolo Tosti: Marechiare, L'alba separa dalla luce l'ombra; Juan Diego Florez, Tenor, Avi Avital, Mandoline, Ksenija Sidorova; Akkordeon, Filarmonica Gioachino Rossini, Carlo Tenan; 1 CD Decca 4788408; 2014/15 (56'16) – Rezension von Remy Franck

Welche eine Genugtuung, eine Tenorstimme zu hören, die nahtlos an das anknüpft, was uns die Großen der Vergangenheit hinterlassen haben. Juan Diego Florez’s Stimme ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen und heute mit einem zunehmend metallischen Klang deutlich über das Stadium des lyrischen Tenors hinaus, wohl aber beide Qualitäten perfekt verbindend.

Die Frage, die ich mir gestellt hatte, als ich die CD in den Player schob, nämlich ob der Peruaner wohl das Italienische der Musik so hundertprozentig schaffen würde wie Caruso oder Pavarotti, war schnell beantwortet: ja, er kann’s! Er singt diese populären Melodien mit genuinem Feeling, vollendetem Stilgefühl und dennoch auch eigenen persönlichen Akzenten. Jeder Kanzone begegnet er mit derselben Sorgfalt, die er einer Opernarie angedeihen ließe, und erzielt eine Perfektion, wie sie eben nur die ganz Großen erreichen. Perfektion in der Stimmführung, in der Färbung, in der Artikulation, im Legato, und die Höhe hat genau die Vokalerotik, die das Herz jeden Liebhaber des italienischen Repertoire höher schlagen lässt.

Die Begleitung durch Avi Avital und die ‘Filarmonica Gioacchino Rossini’ aus Pesaro ist tadellos. Schlampig ist nur, wieder einmal, die Präsentation durch das Label. Sänger neben Autos hat man auf Platten-Covers schon oft gesehen, und das stört mich noch am wenigstens. Gravierender ist da schon, dass von keinem Komponisten Name und Vorname aufgeführt wird, kein nummeriertes Tracklisting vorhanden ist und kein Wort über das Programm zu lesen ist, von den gesungenen Texten ganz zu schweigen. Aber: Freuen wir uns über die Musik, denn die ist fabelhaft!

What a pleasure to meet a tenor exactly where the greatest from the past have marked vocal history. Florez’s Italian program is an hour long pleasure, sung at perfection. Buy and enjoy the feeling of vocal eroticism.

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