Travel Diaries: Fazil Say: Streichquartett op. 29 Divorce; Dobrinka Tabakova: The Smile of the Flamboyant Wings; Wolfgang Rihm: Streichquartett Nr. 4; Ana Sokolovic: Commedia dell'arte III; Bryce Dessner: Aheym; Goldmund Quartet (Florian Schötz, Pinchas Adt, Violine, Christoph Vandory, Bratsche, Raphel Paratore, Cello); 1 CD Berlin Classics 0301412; Aufnahme 10/2019, Veröffentlichung 04/2020 (65'14) – Rezension von Uwe Krusch

Ein prall mit Leben gefülltes musikalisches Reisetagebuch legt das Goldmund Quartett vor, das an maskenfreie Zeiten erinnert und mit tönenden Bilder eigene Urlaubserinnerungen aufleben lässt. Das Quartett hat dabei nicht nur eine Reise im räumlichen Sinne mit Komponisten unterschiedlicher Herkunft unternommen, sondern zugleich eine Reise zu den intimen Bezügen zu den Werken. Dabei sind diese Werke für das Quartett genauso Erinnerungen, die sie immer wieder gerne erzählen.

Das Quartett hat eine überzeugende Reife des Zusammenspiels und des Ausdrucks gefunden, die sich auch in diesen vielgestaltigen Werken mit gereifter Darbietung bei unvermindert frischer Lebendigkeit des Spiels äußert. In den fünf aufgenommenen Werken, die alle mit eigener Gewichtigkeit und darauf abzielender Interpretation daherkommen, zeigen die Musiker, dass sie ihre Entdeckerfreude behalten haben. Das hat sich erhalten, obwohl sie alle Stücke regelmäßig aufführen. Aber eine Ermüdung oder nebensächliche Behandlung ist nach wie vor nicht zu spüren. Vielmehr finden sie bei allen Stücken die gesunde Mischung aus Virtuosität und doch die Musik nicht überfrachtender Bedeutungsschwere, so dass jedes Werk unbelastet und doch nah dran erklingt. Quartett vom Feinsten, abseits der klassischen Pfade.

The Goldmund Quartet presents a musical travel diary filled with life, which reminds of times without masks and revives own holiday memories with musical pictures.
The young quartet has found a convincing maturity of interaction and expression, which is also expressed in these multifaceted works. In the five recorded works, all of which come with their own weightiness, the musicians show that they have retained their joy and energy of discovery. This has been preserved, although they perform all pieces regularly. So, this is quartet playing at its best, off the classical paths.

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