Ferdinand Ries: Oktett op. 128 + Sextett op. 142, Streichtrio WoO 70,2; Franz Ensemble (Maximilian Krone, Klarinette, Rie Koyama, Fagott, Sarah Christian, Violine, Yuko Hara, Viola, Tristan Cornut, Cello, Juliane Bruckmann, Kontrabass, Kiveli Doerken, Klavier); 1 SACD MDG 903 2136-6; Aufnahme 01/2019, Veröffentlichung 09/2019 (70'10) – Rezension von Uwe Krusch

Musik für extravagante Besetzung findet sich im Sextett op. 142 von Ferdinand Ries. Harfe, Klavier, Klarinette, Fagott, Horn und Kontrabass formen ein ungewohntes Ensemble für das dreisätzige Werk, das auf klassischem Aufbau seine Reize aus dem Zusammenspiel von Harfe und Klavier bezieht. Dieses Stück findet sich zusammen mit einem Streichtrio und dem gemischt, aber ebenfalls mit Klavier besetzten Oktett.

Ferdinand Ries, der nach der gemeinsamen Bonner Zeit bei Beethoven Unterricht nahm und sein Sekretär wurde, konnte so auch in unruhigen politischen Zeiten sein Talent entfalten, von dem die drei unterschiedlichen Werke hier ein Beispiel geben.

Alle drei etwa gleich langen Kompositionen werden vom jungen Franz Ensemble dargereicht. Diese Gemeinschaft aus Musikern aus ganz unterschiedlichen musiknahen Feldern, wie Dozenten, Festivalorganisatoren, jungen Preisträgern und anderen, hat sich die Aufgabe gesetzt, unvoreingenommen, flexibel und neugierig, ein Repertoire zu erarbeiten, das verschiedene Besetzungen und Epochen abdeckt und immer frisch und ansprechend klingen soll. Für dieses Unterfangen legen sie hier ihre Visitenkarte mit dieser Aufnahme vor.

Dabei liefern sie gut aufeinander abgestimmte Interpretationen, in der alle Beteiligten ihren Platz finden und sich auch hören lassen. Daraus entwickeln sie ihre klassisch geprägte Sicht auf die Werke. Sie modellieren mit feinen Nuancen und fließenden Linien die handwerklich ausgefeilten Kompositionen.

Music for extravagant instrumentations can be found in Ferdinand Ries’ Sextet op. 142. Harp, piano, clarinet, bassoon, horn and double bass form an unusual ensemble for the three-movement work. This piece is presented here together with a String Trio and the Piano Octet. All three compositions of approximately equal length are played by the young Franz Ensemble which has the goal of developing a repertoire that is unbiased, flexible and curious, covers different instrumentations and epochs and is always intended to sound fresh and appealing. They deliver well-coordinated performances in which all the participants find their place and can be heard. Apart from this transparency they convince with a rather classical, finely nuances and fluid playing.

  • Pizzicato

  • Archives