Johann Sebastian Bach: Partita für Violine Nr. 2 Krzysztof Penderecki: La Follia für Violine solo; Sergei Prokofiev: Sonate für Violine solo; Eugène Ysaye: Sonate Nr. 5 für Violine solo; Aleksandra Kuls, Violine; 1 CD Dux 1146; Aufnahmen 2016, Veröffentlichung 11/2016 (65'19) – Rezension von Uwe Krusch

Bach und das 20. Jahrhundert sind die Bestandteile des Portraits, das die polnische Geigerin Aleksandra Kuls mit dieser klingenden Visitenkarte abgibt.

Alle vier vorgestellten Kompositionen werden sowohl mit einfühlsamer Hingabe als auch mit eloquenter Überzeugung dargeboten.

Die vielleicht mit den wenigsten Aufnahmen vertretene Komposition ist Pendereckis ‘La Follia’. Der Komponist beziegt sich nicht nur im Titel auf das Barockzeitalter, sondern auch in der Verwendung von kompositorischen Elementen.

Die Solosonate von Prokofiev bringt im dritten Satz die typischsten Merkmale seiner Kompositionsweise hervor, die an seine brutalen Klaviersonaten und an ‘Romeo und Juli’ erinnert.

Während viele Solisten die 3. Sonate einspielen, wählte Kuls die 5 von Ysaye. Seinem Schüler Crickboom gewidmet, schwelgt sie in impressionistischen Farben.

Obwohl schon Biber eine Passacaglia geschrieben hatte, hat Bach in dieser Sonate mit seiner abschließenden Passacaglia das Non-plus-ultra geschaffen.

Die Aufnahme wirbt technisch mit einem angenehmen Klang für sich. Das Spiel klingt frei und jubilierend. Die Solistin weiß die verschiedenen Stile und Charaktere der Werke mit viel Feingefühl und allen technischen Voraussetzungen zu beleben. Zwar bringen die Interpretationen keine wirklichen Überraschungen, zeichnen sich aber durch eine lebendige und intensive Darstellung aus.

Polish violinist Aleksandra Kuls has published a collection of solo violin pieces from Bach to the 20th century. All pieces are played with a fine articulation and technical accomplishment.

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