Sculpting the Fabric; Werke von Castello, Cavalli, Falconieri, Fontana, A. Gabrieli, Merula, Monteverdi, S. Rossi, Turini, Vitali; La Vaghezza; 1 CD Ambronay AMY313; Aufnahme 07/2020; Veröffentlichung 26/03/2021 (52'50) – Rezension von Uwe Krusch
Die norditalienische Musik des frühen 17. Jahrhunderts zeigt mit Madrigalen und ersten Opern die Ausrichtung auf die menschliche Stimme. Dass daneben auch die ausschließlich instrumentale Musik ihren Platz hatte, zeigen die in Opern integrierten Balli oder Sinfonias, aber auch Triosonaten und andere Stücke.
Das gerade einmal fünf Jahre alte Ensemble La Vaghezza hat sich der Ausrichtung seiner Musik entsprechend einen italienischen Namen gegeben, der als Undeutlichkeit, Anmut oder Liebreiz verstanden werden kann. Wenn man ihrem Spiel lauscht, drängen sich eher die beiden letzten Übersetzungen als stilgerecht auf als die erste. Zwei Violinen und Continuo ergeben zusammen eine Duosonatenbesetzung, bei der man sich auch eine Singstimme statt einer Geige vorstellen könnte. Mit 15 Werken von zwei Handvoll Komponisten gestaltet La Vaghezza eine abwechslungsreiche norditalienische Landschaft voller Stimmungen und Farben. Die Interpretationen sind affekt- und effektvoll.
