Ludwig van Beethoven: Complete Works for Cello & Piano; Cellosonaten Nr. 1-5 + 12 Variationen über ein Thema aus Judas Maccabaeus + 7 Variationen Bei Männern, welche Liebe fühlen + Variationen über Ein Mädchen oder Weibchen; Marc Coppey, Cello, Peter Laul, Klavier; 2 CDs Audite 23440; Liveaufnahmen 03/2016, Veröffentlichung 06/04/2018 (D,F), 20/04/2018 (UK, US) (145') – Rezension von Remy Franck

Nach den so konträren Einspielungen durch Friedrich Kleinhapl und Andreas Woyke sowie Jean-Guihen Queyras und Alexander Melnikov bietet diese Gesamtaufnahme der Cellomusik von Ludwig van Beethoven wiederum ganz andere Interpretationsansätze.

Der französische Cellist Marc Coppey and der russische Pianist Peter Laul haben die acht Werke  im Kleinen Saal der St. Petersburger Philharmonie aufgenommen.

Die beiden ersten Sonaten werden noch ungemein leicht und charmant gespielt, als erste Versuche Beethovens in einer Gattung, die er gewissermaßen erfand. Auch die Variationen profitieren von dieser Eleganz und dem damit verbundenen Charme.

Mit seinem warmen und edlen Celloton bleibt Coppey den Werken weder in ihren sensiblen Aussagen noch in ihrer Virtuosität etwas schuldig. Auffallend und durchaus wertvoll ist die Präsenz des Klaviers, das nicht als Begleiter in den Hintergrund gedrängt wird, sondern vollwertig mitgestaltet.

Die Sonate op. 69 und die zwei letzten Sonaten op. 102 verlangen mehr Gestaltungsmittel, und die halten die beiden Interpreten bereit. Sehr wirkungsvoll sind Coppeys feuriges Drauflosgehen ebenso wie sein zarter, oft sehr reflektiver Lyrismus oder sein behagliches Schnurren, kurz gesagt, die Fülle von verschiedenen Ausdrucksmitteln, die Beethoven zugutekommen. Doch auch Peter Laul verdient höchstes Lob. Er ist gestalterisch perfekt eingebunden und spielt so sehr mit Farben und Schattierungen, dass das Dialogieren mit dem Cellisten für den Zuhörer sehr attraktiv wird.

Fresh, bright and unmannered, well differentiated performances of Beethoven’s music for cello and piano. The recording is very well balanced, giving the piano a strong but obviously correct presence.

 

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