Franz Danzi: Klavierkonzert Es-Dur op. 4 + Cellokonzert e-moll + Ouvertüre D-Dur; Nareh Arghamanyan, Klavier, Aurélien Pascal, Cello, Münchener Kammerorchester, Howard Griffiths; 1 CD Sony Classical 88985361082; Aufnahme 05/2016, Veröffentlichung 01/2018 (58') – Rezension von Remy Franck

Als Sohn eines Italieners schlug das Herz des Cellisten, Dirigenten und Komponisten Franz Danzi 1763-1826) für die Oper. Er dirigierte Werke seiner Kollegen, u.a. seines Freundes Carl Maria von Weber, und schrieb selber mindestens 16 Stück.

Der schwäbische Meister war auch ein wichtiger Wegbereiter der Romantik, dem vor allem die Bläser eine stattliche Bereicherung ihres Repertoires zu verdanken haben. Kaum bekannt sind heute sein Klavierkonzert und das Cellokonzert sowie die Ouvertüre, die in diesem Programm gespielt werden.

So wie der Komponist sich hier präsentiert, hat seine Musik alles, um aus ihm einen liebenswerten Komponisten zu machen.

Das Klavierkonzert, feingliedrig gespielt von der heute 29-jährigen armenischen Pianistin Nareh Arghamanyan, die mit nur 19 Jahren den Tchaikovsky-Wettbewerb in Moskau gewann, zeichnet sich durch viel klassische Galanterie aus. Danach erklingt die im ersten Teil recht dramatische Ouvertüre, die im Mittelteil den Holzinstrumenten reichlich Gelegenheit bietet, solistisch zu glänzen. Der Schlussteil ist von romantischer Leidenschaftlichkeit gekennzeichnet.

Danzis Drittes Cellokonzert in e-Moll wird hier gespielt vom 1994 geborenen französischen Cellisten Aurélien Pascal. Das Konzert ist im Gegensatz zum Klavierkonzert insgesamt romantisch angelegt. Nach einem ersten Satz, in dem das Cello lyrisch mit dem Orchester dialogiert, kommt ein Larghetto, in dem das Cello wunderbar singen kann. Ein verspieltes Finale beendet das Konzert. Es wird hier vom exzellent musizierenden Münchener Kammerorchester sehr federnd gespielt, während Aurélien Pascal mit seinem feinen, intonationssicheren und hell gefärbten Celloklang in diesem Satz genauso für sich einnimmt wie in den anderen Sätzen. Eine souveräne, musikalisch wie technisch perfekte Leistung!

Besides an elegant Piano Concerto and the really interesting Overture, this CD is valuable above all because of Danzi’s rich Cello Concerto, superbly played by Aurélien Pascal, whose performance has a wonderful naturalness of feeling as well as a blend of technical skills and true artistry.

 

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