Gustav Mahler: Das Lied von der Erde; Roberto Sacca, Stephen Gadd, Bamberger Symphoniker, Jonathan Nott; 1 SACD Tudor 7202; Aufnahme 02/2016, Veröffentlichung 01/2017 (61'28) – Rezension von Remy Franck

Das ‘Trinklied vom Jammer der Erde’ taucht Jonathan Nott in ein gleißendes Licht: das Orchester ist von stupender Klarheit, sein Klang fein ziseliert, von bestechender Reinheit und ohne jedes Pathos. Die Transparenz bleibt durchgehend erhalten, aber in anderen Liedern betont Nott auch das Metaphysische, das Poetische und das Sinnliche der Musik. Orchesterseits gibt es also viel Gutes zu berichten.

Jonathan Nott lässt dieses ‘Lied von der Erde’ von einem Tenor und einem Bariton singen. Zweifellos hat diese Besetzung schon oft sehr gut funktioniert, auch wenn ich die Mezzostimme in diesem Werk bevorzuge.

Roberto Sacca meistert seinen Part, sagen wir mal, korrekt. Die Stimme ist nicht sehr ausgeglichen und gut hörbar nur in den oberen Lagen. Andere Tenöre haben beseelter gesungen. Mit der hohen Baritonstimme von Stephen Gadd kann ich mich nicht anfreunden. Dass er etwas angestrengt singt, ist noch nicht einmal das größte Übel, er kann vor allem den Text nicht ausdeuten, die Stimmungen nicht verdichten. Der Gesang bleibt zu ausdruckssarm, um zu überzeugen.

Though the orchestral part in this new release of Mahler’s Lied von der Erde is really fine and compelling, both of the singers do not convince. Robert Sacca is certainly the best voice here, without being outstanding, and Stephen Gadd, a little strained sometimes, lacks expression.

 

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