Andrea Kauten
Photo: Sony Classical

In Luxemburg beginnt am 19. Juni die erste ‘Schumanniade’, ein ehrgeiziges Projekt, das Musik einem breiten Publikum wie auch psychisch kranken Menschen näher bringen will. Das erste Konzert wird von der ungarisch-schweizerische Pianistin Andrea Kauten gespielt.

‘Kinder, schafft Neues’. Diesem Aufruf von Richard Wagner scheinen die Verantwortlichen der Stëftung ‘Mathëllef’ (www.mathellef.lu) und des ‘Centre Kompass’ der ‘Ligue Luxembourgeoise d’Hygiène Mentale’ (www.llhm.lu) gefolgt zu sein. Beide Vereine haben auf den ersten Blick nichts mit klassischer Musik zu tun, sie sind beide im extrahospitalitären  Psychiatriebereich tätig und bieten verschiedene therapeutische Dienste für psychisch erkrankte Menschen an. Der ‘Mutferter Haff’ ermöglicht es psychisch kranken Personen in einer Pferdepension und in einer angrenzenden Gaststätte zu arbeiten, das ‘Centre Kompass’ ist im Beratungsbereich tätig und bietet neben eines  Tages- und Begegnungszentrums auch betreute Wohnstrukturen an. Diese Institutionen rufen jetzt das Musikfestival ‘Schumanniade Moufort’ ins Leben.

Die Gründung dieser 1. ‘Schumanniade Moutfort’ findet ihren Ausgangspunkt freilich in der Idee, psychisch erkrankte Personen und das übliche Konzertpublikum auf eine natürliche Weise zusammenzubringen. Zudem sollen die Betroffenen nach und nach in die Organisation dieses besonderen Musikfestivals miteinbezogen werden. Dass man sich für dieses ehrgeizige und humanistisch wertvolle Projekt für Robert Schumann als Namensgeber entschieden hat, liegt auf der Hand. Denn Robert Schumann ist das beste Beispiel dafür, wie ein immer wieder von psychischen Leiden und Krisen betroffener Künstler trotzdem Großartiges vollbringen konnte und heute zu den einflussreichsten Komponisten der Musikgeschichte gezählt wird.

Zwar gibt es in diesem ersten Jahr  der ‘Schumanniade Moutfort’ nur drei Konzerte, doch die bewegen sich alle auf einem sehr hohen Niveau. Das Eröffnungskonzert am 19. Juni, das wie alle Konzerte auf dem ‘Mutferter Haff’ stattfindet, wird von der großartigen Schumann- und Lisztpianistin Andrea Kauten gespielt. Auf dem Programm stehen Werke von Beethoven, Liszt und natürlich Robert Schumann. Vor dem Konzert wird Dr. Michael Beichle von der Schumannforschungsstelle Düsseldorf zum Thema ‘Glücklichsein und tiefe Einsamkeit’ Aspekte zu Robert Schumann sprechen.

Am 26. Juli kommen Jazz- wie Klassikliebhaber gleichermaßen auf ihr Kosten.  Das ‘Helmut Lörscher Trio’ tritt mit seinem Programm ‘From Bach to Now-Reflections in Jazz’ auf und wird zudem das Publikum mit einer Schumann-Improvisation überraschen. Das dritte und letzte Konzert findet am  28. September statt. Dann präsentieren Daniel Johannsen, Tenor und Thomas Schubert, Klavier einen Liederabend mit u.a.  Werken von Robert Schumann, Richard Strauss, Felix Mendelssohn-Bartholdy und Hugo Wolf. Alle Konzerte, das sei hier bereits gesagt, werden in einem ganz besonderen Ambiente stattfinden. Das Publikum soll sich wohl fühlen und anspruchsvolle Musik einmal anders erleben. Vorhang also auf für diese erste Ausgabe der ‘Schumanniade Moutfort’.

Information und Bestellung über (+352) 27 69 27 -1 oder accueil@mathellef.lu

 

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