Johann Sebastian Bach: Konzerte für Violine und Streicher a-Moll und E-Dur, Partita für Violine solo Nr. 2; Daniel Lozakovich, Violine, Olga Watts, Cembalo, Kammerorchester des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, Radoslav Szulc, Direktor; 1 CD Deutsche Grammophon 479 9372; Aufnahme 10 und 11/2017; Veröffentlichung 6/2018 (63:48) – Rezension von Uwe Krusch

Mit dem 2001 in Stockholm geborenen Daniel Lozakovich präsentiert sich auf dem Tonträgermarkt ein neuer Geiger mit dem denkbar schwierigsten Basisrepertoire, den beiden Soloviolinkonzerten und der zweiten Partita für Violine allein von Johann Sebastian Bach. Für die Konzerte hat er das Kammerorchester des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks an seiner Seite.

Der schwedische, aus einer Künstlerfamilie stammende junge Mann hat trotz seiner jungen Jahre schon viele Preise gewonnen und kann auch auf eine Reihe interessanter Auftritte verweisen. Dazu kommt der Exklusivvertrag mit dem Label dieser Aufnahme.

Da ergibt sich die Frage, ob die Aufnahme diese Lorbeeren bestätigt. Um es kurz zu machen, ja, diese Einspielung ist beeindruckend. Die beiden Konzerte zeigen einen Musiker, der natürlich alle technischen und spielerischen Voraussetzungen mühelos erfüllt. Seine Sicht auf Bach zeigt vor allem eine fließend Interpretation, die das Tanzbein mitschwingen lässt. Die in der Komposition auch angelegten motorischen Komponenten werden nicht geleugnet, aber auf sie wird nicht das Augenmerk gerichtet. Außerdem werden Verzierungen virtuos gespannt herauskatapultiert.

Auch die zweite Partita mit der berühmten sie abschließenden Chaconne, die allein mit ihrer Länge und ihren Schwierigkeiten die Meister der Violine beansprucht, gelingt mit einem überzeugenden Ansatz. Wiederum formuliert er weite Linien, die mehr der Entwicklung als dem motorischen Augenblick folgen. Insbesondere die Chaconne, die wegen ihrer interpretatorischen Herausforderungen einmalig ist, zeugt von der tiefen geistigen und emotionalen Durchdringung. Diese lässt sich vielleicht auch mit seiner Religiosität erklären.

Auch das ihn begleitende Orchester glänzt. Das Spiel ist silbrig glänzend, trägt die Interpretation des Solisten und die Begleitung wird sehr aufmerksam und pointiert dargeboten und hebt sich damit von anderen Kammerorchestern ab, die sich nicht mit diesem Extra eines i-Tüpfelchens einbringen.

On his debut album Swedish violinist Daniel Lozakovich (*2001) plays a really demanding repertoire. His interpretation follows the flow and dancing character of the music and does not primarily focus on the physical and motoric development. His playing shows a very fine sensibility and is inspired throughout the entire program. Truly impressive and recommendable!

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