Robert Schumann: Manfred; Eva Bauchmüller (Sopran), Lisa Wedekind (Mezzosopran), Soon Yeong Shim (Tenor), Lukas Schmid (Bass), Dennis Laubenthal (Manfred), Regine Andratschke (Nemesis), Julia Stefanie Möller (Astarte), Claudia Hübschmann (Alpenfee, Aurel Bereuter (Gemsjäger), Konzertchor, Philharmonischer Chor und Sinfonieorchester Münster, Fabrizio Ventura; 1 CD Ars Produktion 38192; Aufnahme 04-05/15, Veröffentlichung 01/2016 (65’32) - Rezension von Alain Steffen

Eines vorweg: Qualitativ kann sich diese Aufnahme aus der musikalischen Provinz mit jedem Spitzenensemble messen. Robert Schumanns dramatisches Gedicht in drei Abteilungen ‘Manfred’ mit dem Text von Lord Byron wird von den Kräften des Theater Münster wirklich erstklassig dargeboten.

Die Hauptlast dieser Aufführung liegt natürlich bei den Schauspielern, die allesamt hervorragend sind, allen voran Dennis Laubenthal als Manfred. Leider, und das muss man sagen, spielt die Musik von Robert Schumann nur eine untergeordnete Rolle. Mit vier kaum eingesetzten Sängern (Sopran, Mezzosopran, Tenor und Bass), einem großbesetzten Chor und einem Symphonieorchester geht Schumann relativ verschwenderisch mit den Mitteln um, wobei allerdings weder die Solisten, noch der Chor, noch das Orchester in ihren eher kurzen Auftritten wirklich zur Geltung gebracht werden. Und hört man sich diese klanglich überzeugende Aufnahme an – es handelt sich um einen Zusammenschnitt mehrerer Live-Konzerte – so ist das sehr schade, denn sowohl die Solisten Eva Bauchmüller, Lisa Wedekind, Soon Seong Shin (welch tolle Tenorstimme!) und Lukas Schmid, wie auch der Konzertchor und der Philharmonische Chor Münster sowie das Sinfonieorchester Münster machen Lust auf mehr.

Fabrizio Ventura erweist sich als idealer Interpret und umsichtiger Dirigent für die Musik Schumanns, dessen romantisches Flair hier wunderbar zur Geltung kommt.

The weight of any performance of Schumann’s Manfred falls on the actors. Yet, musically, this recording made live in Münster is excellent and it really would have been great if the composer had written some more music for the ensemble and the soloists

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