Dmitri Shostakovich: Klavierquintett + Klaviertrios + Moderato für Cello und Klavier + Sonate für Violine und Klavier + Sonate für Viola und Klavier + Sonate für Violoncello und Klavier; DSCH – Shostakovich Ensemble (Filipe Pinto-Ribeiro, Klavier, Corey Cervosek, Cerys Jones, Violine, Isabel Charisius, Viola, Adrian Brendel, Violoncello); 2 CDs Paraty 718232; Aufnahmen 12/2016; Veröffentlichung 10/2018 (71'56 + 78'45) – Rezension von Uwe Krusch

Auf zwei Scheiben stellt das ‘DSCH – Shostakovich Ensemble’ die Kammermusik von Shostakovich für Streicher mit Klavier vor. Das sind das Quintett, die beiden Trios sowie die Sonaten für Violine, Viola bzw. Cello und für letzteres noch ein kleines Moderato. Namensgebend für das Ensemble war natürlich die musikalische Signatur des Komponisten, die in seinen Werken immer wieder kehrt.

Die in Portugal ansässigen Musiker spielen in wechselnder Besetzung, je nach Erfordernis. Ihre Spielfertigkeit und ihre musikalische Ausdruckskraft lassen im Grunde keine Wünsche offen. So werden auf der ersten CD, dem ersten Trio, dem Quintett, der Violinsonate und dem Moderato schöne und hörenswerte Interpretationen der Werke angeboten, die überzeugen.

Leider können die weiteren Einspielungen mit dem Zweiten Trio und den Sonaten für die tieferen Streicher da nicht nur nicht mithalten. Vielmehr reißen sie die Hörer in den Abgrund. Im Beiheft erläutern sie das Lebensgefühl des großen russischen Komponisten als Wandeln zwischen Angst und Schmerz. Wenn man dieses als Maßstab nimmt, dann gelingt eine wirklich äußerst intensiv geführte Darstellung der Werke. Allerdings ist diese so heftig, als ob ihnen selber Stalin und seine Schergen im Nacken säßen und sie jederzeit im Gulag landen könnten. Das hat zwar seine Berechtigung und auch seinen Reiz. Aber es führt hier zur Überreizung, so dass der Hörende überfordert wird. Das ist eindeutig zu viel des Guten. Wieder einmal gilt: Gut gemeint ist nicht gut gemacht.

Shostakovich’s complete chamber works with piano are played by the DSCH – Shostakovich Ensemble on two discs. While the first one presents overall successful performances, the second disc overexpose Shostakovich’s pain and suffering and thus abuses the listener. Less would have been more.

  • Pizzicato

  • Archives