Lars Peter Hagen: Orchesterwerke; Gjermund Larson, Hardanger Fiddle, Oslo Philharmonic Orchestra, Rolf Gupta; 1 CD Aurora 5074; 8/11 & 5/13 (64’59) – Rezension von Alain Steffen

Lars Peter Hagens Musik polarisiert und man kann sie nicht so recht einordnen. Einerseits fehlt ihr das typisch Nordische der zeitgenössischen Musik, seien es nun die kraftvollen Klänge eines Lindberg oder die filigranen Melodien einer Sariaho, anderseits hat sie auch wenig mit anderen modernen Strömungen gemein. Was heißt: Hagen hat eine eigene, sehr individuelle und neue Tonsprache entwickelt, deren Faszination man sich nur schwer entziehen kann.

Der norwegische Komponist benutzt, wie auch viele seiner Kollegen, die Volksmusik als Ausgangspunkt, verwandelt sie jedoch in ein quasi meditatives Klanggewebe ohne Rhythmen und Akzente.

Hagens Sprache spricht nicht sofort an und trotzdem fasziniert sie, seine Musik führt eigentlich nirgendwo so richtig hin und trotzdem lässt man sich gerne von ihr führen. Hagen komponiert eine gewisse musikalische Ambivalenz und stößt dabei in Bereiche vor, die vor ihm noch keiner ergründet hat. Man muss sich allerdings als Hörer die Mühe machen, wirklich zuzuhören und sich voll und ganz in die Klangwelt des Norwegers hineinfallen zu lassen. Das ‘Oslo Philharmonic Orchestra’ ist ein Luxusklangkörper und trägt durch seine Qualität wesentlich zum Hörerlebnis bei.

Lars Peter Hagen is a fascinating composer. Some of his works, deeply rooted in the Norwegian traditional music are ravishingly played by the Oslo Philharmonic.

 

 

 

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