Norddeutsche Kantaten - O Lux beata Trinitas; David Pohle: Herr, wenn ich nur dich habe + Sonata C-Dur; Christoph Werner: O du allersüßester und freundlichster Herr Jesu + Ego dormio + O lux beata Trinitas; Dietrich Becker: Paduana g-moll; Augustin Pfleger: Ecce Domine; Christian Geist: Vater unser, der du bist im Himmel + Da namen sie den Leichnam Jesu - O Traurigkeit, o Hertzeleid!; Christoph Bernhard: Was betrübst du dich, meine Seele; Beat Duddeck, Altus, Ensemble Schirokko Hamburg; 1 CD Solo Musica SM349; Aufnahme 11.2019; Veröffentlichung 06.08.2021 (69'38) - Rezension von Remy Franck

Der Altus Beat Duddeck singt wenig bekannte Kantaten aus dem norddeutschen Raum. Er tut es sehr vorsichtig, zurückhaltend im Ausdruck. Sicher, übermäßige Theatralik wäre hier unangebracht, aber die durchgehend traurig-melancholische Stimmung schlägt schnell in Langweile um. Es fehlt Duddeck merklich an der vom Repertoire geforderten affektiven Wandlungsfähigkeit. Der beim ersten Hören durchaus ansprechende Klang der Stimme vermag auf Dauer so nicht an einer gewissen Fadheit des Gesamtbilds vorbeizuführen.

Auch im Spiel des Ensemble Schirokko ist kaum Lebendigkeit auszumachen. Hier wird trocken und blutarm musiziert. Wenn auch großen Wert auf Transparenz gelegt wird, so ermüdet das Ohr doch schnell durch eine geradlinige Interpretation ohne Akzente und Höhepunkte.

Und so wird das Zuhören anstrengend. Nach drei oder vier Stücken wird es regelrecht einschläfernd.

The alto Beat Duddeck sings little known cantatas from the North German region. He does it very carefully, with a restrained expression. Certainly, excessive theatricality would be inappropriate here, but the consistently sad-melancholic mood quickly turns into boredom. Duddeck noticeably lacks the affective flexibility demanded by the repertoire. The sound of the voice, which is quite appealing at first hearing, cannot in the long run avoid a certain blandness of the overall impression.
Also in the playing of the Ensemble Schirokko hardly any liveliness can be detected. The playing is dry and anemic. Even though great importance is attached to transparency, the ear quickly tires of a straightforward interpretation without accents and highlights.
And so, the listening becomes exhausting. After three or four pieces it becomes downright soporific.

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