Nicolo Paganini: 24 Capricen für Violine solo; Lisa Jacobs, Violine; 2 CDs Cobra 0064; Aufnahmen 2017/2018, Veröffentlichung 08/2018 (87') – Rezension von Uwe Krusch

Wo andere Komponisten eine ganze Welt in ein Werk projizierten, hat Paganini diese stilistische und technische Vielfalt auf seine 24 Capricen für Violine solo verteilt, die erst zusammen ein Bündel bilden. Diese Vielfalt zeigt sich auch in den Widmungen, denn er ordnete jedem Stück einen musikalischen Widmungsträger zu. Dabei hat er sich die 24. Caprice selber vorbehalten, nach seinem Tode zu spielen. Konnte zunächst nur Paganini selber diese Werke aufführen, so gehören sie heute für jeden Geiger bzw. jede Geigerin zum guten Ton.

Nunmehr legt die aus den Niederlanden stammende Lisa Jacobs eine Aufnahme vor, mit der sie diese vielgestaltige Welt erkundet. Dabei wählt sie einen Ansatz, der ausdrücklich die in den Werken vorhandenen musikalischen Erzählungen heraushebt und die Virtuosität nur als Mittel nutzt, um die Inhalte präsentieren zu können. Ihre auf zwei Scheiben verteilte Aufnahme zeichnet sich durch eine ruhigere Darbietung aus als bei vielen Kollegen, die dieses Konvolut auf CD pressen lassen.

Paganini’s Caprices are one very particular, multifaceted cycle. The account of young Dutch violinist Lisa Jacobs is marked by an interpretation that is more interested by the narrative contents of the music than emphasizing its virtuosity.

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