Christoph Graupner: Basskantaten; Frohlocke gantzes Rund der Erden (zum 2. Pfingsttag), Ich bin zwar Asch und Koth (zum Sonntag Rogate), Ach Herr mich armen Sünder (zum 11. Sonntag nach Trinitatis), Kommt, last uns mit Jesus gehen (zum Sonntag Estomihi), Angenehmes Waßer Bad (zum 4. Advent), Zähle meine Flucht (zum 13. Sonntag nach Trinitatis); Klaus Mertens, Accademia Daniel, Shalev Ad-El; 1 CD cpo 777 644-2; 11/10 (71’23) – Rezension von Guy Engels

Was wäre aus Christoph Graupner geworden, hätte sein Darmstädter Dienstherr ihm den Wechsel nach Leipzig nicht verwehrt. So wurde J.S. Bach Thomaskantor, und Christoph Graupner blieb im Hessischen, wo er u.a. die wunderbaren Bass-Kantaten komponierte, ganz in der Tradition des bodenständigen protestantischen Glaubens, der sich in populären Choralmelodien Ausdruck verleiht. Diese Melodien ziehen sich wie ein roter Faden durch die Kantaten und erleichtern dem Zuhörer – damals wie heute – den Zugang.

Wenn sie zudem noch so elegant und ausdrucksstark interpretiert werden, wie Klaus Mertens es tut, weichen jegliche Berührungsängste. Mertens erzählt Episoden aus der Heiligen Schrift, er gestaltet die Texte mit seiner griffigen, warmen Stimme. Ob Frohlocken, Trauer oder eine Demutsgeste: Der Bassbariton ist stets glaubhaft in seiner Aussage und wird dabei von der fein, agil musizierenden Accademia Daniel bestens unterstützt.

Klaus Mertens is a very expressive singer when it comes to characterize the various feelings Graupner used in his musical illustration of the cantata texts. His performances are honest as well as credible and get the final polish by the excellent Accademia Daniel.

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