Wolfgang A. Mozart: Violinkonzerte Nr. 1-5 + Adagio KV 261 + Rondo KV 269 & 373; Baiba Skride, Violine, Swedish Chamber Orchestra, Eivind Aadland; 2 CDs Orfeo 997201; Aufnahme 10/2019, Veröffentlichung 09/2020 (128’59) - Rezension von Alain Steffen

Orfeo präsentiert diese Neueinspielung der Violinkonzerte von Mozart mit der Solistin Baiba Skride. Skride und das von Eivind Aadland dirigierte Swedish Chamber Orchestra haben sich auf eine sehr klare, flüssige und spannende Interpretation dieser Konzerte geeinigt.

Die Violinistin hält sich zugunsten eines künstlerischen Gesamtkonzeptes zurück, lässt somit auch dem Orchester genug Raum, um sich zu entfalten und konzentriert sich in ihrem Spiel auf das Wesentliche, die Musik. So erleben wir zwar keine wirkliche Neuinterpretation, aber der schlichte, sehr natürliche und immer dem Werk zugewandte Umgang mit dem Musikmaterial ist einfach nur erfrischend. Wir haben es hier nicht mit einer klangveredelten, perfekten  Aufnahme zu tun, wie sie uns Anne Sophie Mutter vor einigen Jahren präsentiert hat; Skride und ihre Kollegen bleiben bodenständiger, einfacher. Und das tut der Musik nur gut. Und indem die Interpretationen alle Modeerscheinungen ignorieren und sich stilistisch gekonnt zwischen einer klassischen und einer historisch informierten Sichtweise bewegen, hat der Hörer hier eine quasi zeitlos gültige Interpretation vor sich. Auf gleich hohem Niveau auch das Adagio KV 261 und die beiden Rondos KV 269 & 373.

Baiba Skride and the Swedish Chamber Orchestra conducted by Eivind Aadland have agreed on a very clear, fluent and exciting interpretation of Mozart’s Violin Concertos.
The violinist holds back in favour of an overall concept which leaves the orchestra enough room. Together, they concentrate on the essential, the music. Thus we do not experience a real reinterpretation, but the simple, very natural handling of the musical material, which is simply refreshing. We are not dealing here with the perfectly shaped and smooth sound, as Anne Sophie Mutter presented it a few years ago; Skride and her colleagues remain more down-to-earth. And that does the music good. And as the interpretations ignore all trends and move skilfully between a classical and a historically informed performance, the listener enjoys a timeless interpretation. The Adagio KV 261 and the two Rondos KV 269 & 373 are played also on the same high level.

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