Joseph Jongen: Tableaux pittoresques op. 56, Sarabande triste op. 58, Suite für Viola & Orchester op. 48, Pages intimes op. 55; Nathan Braude, Bratsche, Orchestre Philharmonique Royal de Liège, Jean-Pierre Haeck; 1 CD MEW 1575; 7/14 (63') – Rezension von Remy Franck

1914 war der belgische Komponist Joseph Jongen (1873-1953) vor den deutschen Truppen nach London geflüchtet. Die vier Werke, die auf dieser CD zu hören sind entstanden alle während dieses Exils.

Die vier ‘Tableaux pittoresques’ sind phantasievoll und evokativ, wunderbar orchestriert und von einer unmittelbar ansprechenden Gefühlsatmosphäre. In anderen Worten: die Musik spricht zum Hörer, und es bedarf keiner besonderen Auffassungsgabe, um sie zu verstehen.

Die kurze und stimmungsvolle ‘Sarabande triste’ führt zur Suite für Bratsche und Orchester, die mit einem verträumten ‘Poème élégiaque’ beginnt, den Nathan Braude hingebungsvoll spielt, und mit einem dramatischen Finale endet.

Erinnerungen an die Kindheit prägen die reizvollen ‘Pages Intimes’, in denen Jean-Pierre Haeck den unbeschwerten und naiv-farbigen Ton der Musik genau so trifft, wie er den Charakter der übrigen Werke dieser CD mit Stilsicherheit und viel Gespür für den Ausdruck herausarbeitet. Das Orchester folgt ihm dabei mit Spiellust und viel Engagement für diese zu Unrecht vernachlässigten Kompositionen.

It is good to welcome this CD with all too less known works by Belgian composer Joseph Jongen. It’s a delightful program, lovingly and skilfully played by the Orchestra from Liège and Jean-Pierre Haeck.

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