Während im allgemeinen Unterricht allenthalben die Musik mehr oder weniger abgeschafft wird, sorgen sich immer mehr Eltern um die Defizite in der musischen Bildung ihrer Kinder. Im deutschen Bundesland Brandenburg wurde jetzt eine Volksinitiative für die musikalische und künstlerische Bildung für Kinder gestartet. Diese Initiative weist auf die gegenwärtige Unterfinanzierung der Musikschulen hin und fordert mehr Geld von der Politik.

Die Musik- und Kunstschulen des Landes melden steigende Schülerzahlen. Derzeit werden in Brandenburg 39.000 Schüler an den Musik- und Kunstschulen unterrichtet, weitere 3.550 Schüler warten auf einen Platz. Die Eltern fordern: « Solche Angebote müssen für alle Kinder zugänglich sein und gesichert werden. »

Aber die Musik- und Kunstschulen sind seit über einem Jahrzehnt unterfinanziert. Die Anpassung der Landesförderung an die gestiegenen Schülerzahlen und die Tariferhöhungen ist seitdem nie erfolgt. Zuletzt betrug der Anteil der Landesförderung an den Gesamtkosten nur noch neun statt wie ursprünglich 15 Prozent. Die Mehrkosten gingen zu Lasten der Eltern und Kommunen. Die Breiten- und Begabtenförderung, Behindertenarbeit und Kooperationen mit allgemein bildenden Schulen sind nicht mehr möglich.

Mit der Volksinitiative soll nun erreicht werden, dass das Land zusätzlich 1,5 Millionen Euro für das Förderprogramm ‘Musische Bildung für alle’ bereitstellt. Unterschriftenbögen liegen ab sofort in den Musik- und Kunstschulen des Landes aus, um die erforderlichen 20.000 Stimmen zu sammeln. Alle Bürger, die das 16. Lebensjahr vollendet und ihren Wohnsitz im Land Brandenburg haben, sind aufgerufen, ihre Stimme für Musik und Kunst für Kinder im Land Brandenburg abzugeben. Es ist bereits die vierte Volksinitiative bzw. Petition der Brandenburgischen Musik- und Kunstschulen. Am 27. Juni haben die Initiatoren zur Demo vor dem Landtag aufgerufen.

Information und Materialien rund um die Volksinitiative können Sie unter www.musische-bildung-jetzt.de abrufen.

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