Benjamin Godard, Sonates pour piano et violon nos. 1-4; Nicolas Dautricourt, Violine, Dana Ciocarlie, Klavier; 2 CDs Aparté AP 124; Aufnahme 10/2015, Veröffentlichung 03/2016 (88') – Rezension von Remy Franck

Als gefeierter Geiger wusste Benjamin Godard (1849-1895) genau, was er zu tun hatte, als er seine vier Sonaten für Violine und Klavier komponierte. Und die erste davon entstand, als der junge Musiker gerade mal 17 Jahre alt war. Doch sie ist nicht die einzige, die von leidenschaftlicher Kraft geprägt ist. Wohl enthalten die langsamen Sätze etwas Ruhe, manchmal sogar einen Hauch von Melancholie, aber generell hören wir hier eine kraftvoll vorwärtsdrängende, oft erregte Musik, die ganz charakteristisch ist und Godard als einen sehr persönlichen Komponisten offenbart, der ein Maximum an Wirkung aus dem Geigenspiel herausholen will und im Dialog der beiden Instrumente auch dem Klavier eine wichtige gestalterische Rolle zukommen lässt.

Die rumänische Pianistin Dana Ciocarlie lässt es sich nicht nehmen, in diesem Dialog energisch mitzureden und sie spielt genau so leidenschaftlich wie Nicolas Dautricourt auf seiner wunderbaren Stradivari ‘Château Fombrauge’.

Beide Musiker setzten sich hoch musikalisch und engagiert für die Werke von Godard ein, und ihre eigene Begeisterung schwappt auf den Hörer über, der fast nicht glauben kann, dass diese tollen Werke noch nie aufgenommen wurden.

Glücklicherweise ist nicht nur die Interpretation von höchstem Niveau, auch die Tonaufnahme ist hervorragend, mit einer optimalen Balance zwischen Klavier und Geige. Clément Rousset (Little Tribeca) hat hier eine wunderbare Arbeit geleistet.

Nicolas Dautrticourt and Dana Ciocarle give a splendid account of Godard’s Violin Sonatas. The recorded sound is vivid and well balanced.

 

 

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