Places in Time; Richard Brooks: Seascape + Landscape…with Grace + Sweet Betsy + Four Play + Chorale Variations for Two Horns, String Quintet and String Orchestra + Prelude and Lament + Suite for Percussion + Sonata for Violin and Piano; Deirdre Viau, Flöte, Yhasmin Valenzuela, Klarinette, Lilit Hartunian, Violine, Christopher Homick, Cello, Leah Kosch, Klavier, The New Hudson Saxophone Quartet, Memphis Woodwind Quintet, Carroll Glenn, Violine, Kenneth Gartner, Klavier, Florida State University Percussion Ensemble, National Polish Radio Orchestra in Katowice, Joel Eric Suben, Kent Philharmonia Orchestra, Lynn Asper, Constanta Symphony Orchestra, Radu Ciorei; 1 CD Ravello Records RR7989; Aufnahmen 1993, 1996, 2013, Veröffentlichung 10/08/2018 (90') – Rezension von Remy Franck

Ravello Records bringt mit ‘Places in Time’ eine Anthologie des 1942 in New York geborenen amerikanischen Komponisten Richard Brooks auf den Markt, mit einer Auswahl aus seinem über 100 Kompositionen umfassenden Schaffen.

Das Programm beginnt mit ‘Seascape’, einer sehr tonmalerischen und bildsuggestiven Tondichtung, welche Ouvertüre und Epilog der Oper ‘Moby Dick’ (1989) vereinigt.

‘Landscape…with Grace’ (1995) ist eine nicht weniger beeindruckende Tondichtung, die dem Komponisten inspiriert wurde, als er von einer Klippe oberhalb des ‘Lake Michigan’ ein Gewitter mit Sturm erlebte. Am Anfang deuten Glocken darauf hin, dass der Komponist sich ebenfalls beeindruckt zeigte von der Anzahl an Kirchen in der Region, was sich auch in der Verarbeitung von ‘Amazing Grace’ in der Musik zeigt.

Das nächste Stück, ‘Sweet Betsy’, ist eine für Flöte, Klarinette, Geige, Cello und Klavier geschriebene Fantasie über ein amerikanisches  Volkslied (2012), während das kontrastreiche, insgesamt moderner klingende, sehr spannende ‘Four Play’ für ein Saxophon-Quartett gesetzt wurde. Das ‘New Hudson Saxophone Quartet’ spielt das Werk mit hinreißender Virtuosität.

‘Chorale Variations’ für zwei Hörner, Streichquintett und Streichorchester kombiniert serielle und aleatorische Methoden, die Musik ist entsprechend kontrastreich zwischen sehr lyrischen und rhythmisch bewegteren Passagen.

Das für Bläserquintett komponierte ‘Prelude and Lament’ (1970) enthält ein unbeschwertes Präludium und ein unter dem Eindruck des durch einen Autounfall versursachten Todes des Bruders vom Komponisten entstandenes, sehr bewegendes Lamento. Die ganze Komposition ist von der Zwölftontechnik geprägt.

‘Suite For Percussion’ (1975/1979), ist für ein Schlagzeugquintett geschrieben und ebenfalls relativ modern, genau wie die Violinsonate von 1973, die in der Zwölftontechnik komponiert wurde und sich durch ihre rhythmische Vielfalt auszeichnet.

Alle Interpretationen sind von solidem Niveau und können, da sie unter der Aufsicht des Komponisten entstanden, als authentisch angesehen werden.

Attractive and varied anthology of works by American composer Richard Brooks.

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