Romance; Clara Schumann: Klavierkonzert Nr. 1 op. 7 + Klaviersonate g-moll + 3 Romanzen op. 11+ 3 Romanzen für Violine & Klavier op. 22 + Scherzo Nr. 2 + Robert Schumann / Clara Schumann: Widmung; Mondnacht; Isata Kanneh-Mason, Klavier, Elena Urioste, Violine, Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, Holly Mathieson; 1 CD Decca 4850020; Aufnahmen 02+04/2019, Veröffentlichung 08/2019 (76'22) – Rezension von Remy Franck

Die  23-jährige Isata Kanneh-Mason (sie ist die Schwester des Cellisten Sheku Kanneh-Mason) hat ein für Clara Schumann repräsentatives Programm zusammengestellt, mit u.a. dem Klavierkonzert der Dreizehnjährigen, einigen Romanzen und der Klaviersonate. Der Titel der CD, Romance, passt sowohl zum Programm wie auch zum Spiel, denn die Stärke der Pianistin liegt im Zart-Romanzenhaften. Dort kann sie mit feinster Nuancierung aus dem Bauch heraus spielen.

Im Virtuosen kann sie dieses Nuancieren, die Klangdifferenzierung nicht mehr anwenden. Ihr Spiel bleibt dann oft eindimensional, arm an Farben und an Klarheit der Artikulation. Der Hang zum Gefühlszarten und Anmutigen führt manchmal auch zu etwas langsamen Tempi. Diese Einschränkungen lassen das a-Moll-Konzert, aufs Ganze gesehen, eher mittelmäßig erscheinen. Auch in der Sonate und den anderen Solostücken fehlt es an Farben und Spontaneität immer dann, wenn mehr gefordert ist als leise, verträumte Musik. In der Transkription von Robert Schumanns Mondnacht wirkt das feinfühlige Spiel der Pianisten aber sehr gut. Ganz reizend sind auch die Drei Romanzen für Violine und Klüver mit der Geigerin Violinist Elena Urioste.

The 23-year-old Isata Kanneh-Mason has put together a representative programme for Clara Schumann, including the Piano Concerto, some Romances and the Piano Sonata. The title of the CD, Romance, fits the program as well as the playing, because the strength of the pianist lies in the delicate romance. There she can play with the finest nuances and a great sensibility. In the more virtuoso music she is no longer able to apply this nuanced playing. Her playing then often remains one-dimensional, lacks differentiation as well as clarity of articulation and is poor in colours. These limitations make the A minor concerto, taken as a whole, rather unexceptional. In the Sonata and the other solo pieces, too, there is a lack of colour and spontaneity whenever more is required than quiet, dreamy music. In the transcription of Robert Schumann’s Mondnacht, the sensitive playing of the pianists works very well. The Three Romances for violin and juggler with violinist Elena Urioste are also quite charming.

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