Francis Poulenc: 2 Poêmes de Louis Aragon, Bleuet, Banalités, 2 Mélodies de Guillaume Apollinaire; 3 Poèmes de Louise Lalanne, Ce doux petit visage, Tel jour telle nuit, Vocalise-Etude; Fiancailles pour rire, Fancy, La courte paille, 2 Chansons pour Yvonne Printemps; Sophie Karthäuser, Sopran, Eugene Asti, Klavier; 1 CD Harmonia Mundi HMC 902179; 6/13 (66'06) – Rezension von Remy Franck

Die Musik von Francis Poulenc ist, so attraktiv seine symphonischen Werke auch sein mögen, vor allem Vokalmusik, und allein die Lieder nehmen im Werkkatalog mit fast 200 Titeln einen wichtigen Platz ein. Für den Komponisten, der eines Tages sagte, seine größte Genugtuung sei es, der Musiker eines Apollinaire, eines Cocteau und eines Éluard, zu sein, ist die Poesie eine bevorzugte Gattung. Seine Zusammenarbeit mit den bedeutendsten Dichtern seiner Zeit führte zu wunderbaren Melodien-Zyklen. Einige der Poulenc-Lieder  auf Texte von Aragon, Apollinaire, Vilmorin, Eluard, Anouilh, Carême und einigen anderen sind auf dieser prächtigen CD zu hören. Sophie Karthäusers Gesang ist unwiderstehlich. Ihr Vortrag ist sehr deutlich und spontan, die Stimmführung sehr elegant und flexibel, das Timbre sehr angenehm.

Karthäusers Interpretationen leben von einem profunden Verständnis der Texte, die durch ihren ungekünstelten, wunderschön weichen Gesang zu wahren Kostbarkeiten werden. Der amerikanische Pianist Eugene Asti ist ihr ein adäquater Partner, der jedes einzelne Lied sehr nuanciert und farbenreich illustriert.

Mit dieser CD-Produktion hat Felicity Lott (Decca) eine starke Konkurrenz bekommen.

Belgian soprano Sophie Karthäuser’s Poulenc CD is a marvelous recording. Her flexible, smooth and spontaneous singing shows how good she is acquainted with the text. Karthäuser’s disc is definitely in competition with the one produced by Felicity Lott in 1996.

  • Pizzicato

  • Archives