Sergiu Celibidache - Firebrand and Philosopher ...; Film von Norbert Busé; 1 DVD Arthaus Musik 101661; Bild 16:9; Stereo; 2011 (82') – Rezension von Remy Franck

Über den Dirigenten Sergiu Celibidache wurden in den vergangenen Jahren etliche Dokumentationen veröffentlicht, die zusätzlich zu den Tonaufnahmen, die posthum, als er sich nicht mehr dagegen wehren konnte, auf den Markt kamen, und alle waren sie nur Puzzleteile, die kein Gesamtbild ergaben. Ein Puzzleteil, ein wichtiges wohl, ist auch der Film ‘Feuerkopf und Philosoph’ von Norbert Busé. Er liefert zwar eine Menge Information, auch über den Privatmenschen Celibidache, aber wesentliche Fragen bleiben dennoch immer noch unbeantwortet, so jene, wie der junge Dirigent so kurz nach dem Ende seiner Studienzeit in Berlin die Berliner Philharmoniker dirigieren konnte. Im Film heißt es: « Die Berliner Philharmoniker wurden auf ihn aufmerksam ». Wie, das wird nicht erläutert.

Auch der fundamentalen Frage, wie Celibidaches Dirigierstil evoluierte, vom Feuerkopf-Dirigieren zu den extrem langsamen Tempi seiner späten Jahre, wird kaum richtig analysiert. Interessant bleibt in diesem Zusammenhang das erstmals ermittelte Konzert vom 21. September 1953 in Venedig, von dem Celibidache ja nicht müde wurde zu behaupten, es habe ihm fundamentale Erkenntnisse übers Dirigieren vermittelt und ihn erkennen lassen, dass die Art, wie er bis dahin dirigierte, nicht die richtige war.

Am Ende bleibt von diesem Film ein sehr positiver Eindruck, Es ist eine hoch interessante, wenn auch unvollständige Dokumentation, in der auch einige hochkarätige Interviewpartner, darunter Daniel Barenboim, zu Worte kommen. An Musik erklingt im Film auch Beethovens Egmont-Ouvertüre, aufgenommen 1950 mit den Berliner Philharmonikern.

One more piece of the Celibidache puzzle, though an important one, and gripping from the first to the last minute.

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