The RIAS Amadeus Quartet Recordings, Vol. 1 (L. van Beethoven: Quartette Nr. 1-9, Nr. 11-16, Grosse Fuge, Streichquintett op. 29); Amadeus Quartett, Cecil Aronowitz, Bratsche; 7 CDs Audite 21.424; 1950-1967 (528') – Rezension von Guy Engels

Beethovens Quartette in neuer Lektüre und im historischen Rückblick: Audite wagt die Konfrontation im eigenen Haus. Nachdem es seine neue Gesamtaufnahme mit dem ‘Quartetto di Cremona’ gestartet hat, legt das Label nun historische Einspielungen mit dem Amadeus Quartet vor. Das Amadeus Quartet – das sind 40 Jahre Kammermusik-Geschichte, in denen das Quartett Maßstäbe gesetzt hat. Quasi alle wichtigen Zyklen haben die vier Musiker in Gesamtaufnahmen vorgelegt – darunter auch die Beethoven-Quartette bei DG.

Die jetzt im RIAS-Archiv entdeckten Aufnahmen sind älteren Datums, interpretatorisch aber keineswegs aus der Mottenkiste. Das Amadeus-Quartett spielt sehr modern. Man verzichtet auf klassisches Ebenmaß und setzt stattdessen auf scharfe Kontraste mit einem zu Teil sehr kantigen und schroffen Ton, der dem Querdenker Beethoven wohl gefallen haben dürfte. Es ist Musik aus einem Guss, Musik voller Leidenschaft, die den Zuhörer direkt anspricht und packt.

Man darf schon jetzt auf die nächsten Ausgrabungen gespannt sein.

This is the first volume in a series of six with radio recordings of the famous Amadeus Quartet made between 1950 and 1967. We experience almost the same passion, the same modernity of approach like in the DG studio recordings, with a supplement of spontaneity and excitement due to the live character of the recordings. Here we are definitely on the way for a series of major treats.

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