Joseph Renner: Präludien  op. 41, Sonate Nr. 2 op. 45, Suite Nr. 1 op. 56; Tomasz Zajac, Orgel; 1 CD Dux 1370; Aufnahme 05/2018, Veröffentlichung 07/2019 (71’19) - Rezension von Guy Engels

Joseph Renner kommt aus der spätromantischen Schule. Er war ein vielseitiger Komponist und hat vorrangig für die Liturgie und die Orgel geschrieben. Gerade die Orgelwerke entstanden größtenteils für den Eigenbedarf als Domorganist in Regensburg.

Renner hat sich – aus damaliger Perspektive – mit Vorlieb auf harmonische Experimente eingelassen. Auch heute noch klingt seine Musik reichlich komplex, und es ist die Aufgabe des Interpreten, diese Komplexität aufzuschlüsseln, so hörbar zu machen, dass der Zuhörer sich nicht verloren vorkommt. Tomasz Zajac löst diese Aufgabe mit dem nötigen Gespür und Gefühl für Einzelheiten, wobei er jeweils das gesamte Werk nie aus den Augen verliert. Seine Klangsprache ist kompakt, wirkt jedoch nie pathetisch und opulent.

Eine weniger stumpfe Aufnahme, die den Hall des Kirchenraums stärker nutzt, hätte dieser Interpretation noch mehr Eindringlichkeit verliehen.

Joseph Renner belongs to the late romantic school. He was a versatile composer and wrote primarily liturgical and organ music. At the organ, Renner liked to engage in harmonic experiments. Even today, his music sounds very complex, and it is the interpreter’s task to break down this complexity and make it audible in such a way that the listener does not feel lost. Tomasz Zajac solves this task with the necessary feeling for details, never losing sight of the entire work. His sound language is compact, but never pathetic or opulent. The recorded sound lacks brightness.

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