Leonhard Lechner: Mein süße Freud auf Erden; Athesinus Consort Berlin; 1 CD Carus 83.384; 2/13 (79’40) – Rezension von Guy Engels

Der aus Südtirol stammende Komponist Leonhard Lechner, ein Schüler Orlando di Lassos, wird von der evangelischen Kirchenmusik als einer ihrer prominentesten Vertreter in der Renaissance eingestuft. Dennoch ist seine Musik heutzutage einem breiten Publikum wenig bekannt. Das ‘Athesinus Consort’ aus Berlin verschreibt sich schon allein durch seinen Namen der Musik Lechners, der sich selbst, in Anlehnung an den zweitlängsten Fluss Italiens, der Etsch (italienisch Adige, bei den Römern Athesis) Athesinus nannte.

Das Vokalensemble präsentiert uns einen Querschnitt der geistlichen Musik Lechners und sorgt zunächst einmal für eine Bereicherung des Chorrepertoires. Die Darbietungen sind stimmlich korrekt, ausgewogen, präzise. Bei aller vokalen Sorgfalt wird jedoch die inhaltliche Spannung, die Aussagekraft der Lieder etwas vernachlässigt. Die Arbeit am Text ist noch ausbaufähig.

Composer Leonhard Lechner from South Tirol, a pupil of Orlando di Lasso, is one of the most  prominent representatives of sacred music in the Renaissance. Though the Athesinus Consort presents a variety of his works on a high technical level, the performances are lacking expressiveness and tension.

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