Millöcker: Wie schön ist alles, Mein Weg führt immer mich zu dir zurück (Gräfin Dubarry); Lortzing: Leb wohl, mein flandrisch Mädchen (Zar und Zimmermann), Vater, Mutter, Schwestern, Bruder (Undine); Man wird ja einmal nur geboren (Der Waffenschmied), Nicolai: Horch, die Lerche singt im Hain (Die lustigen Weiber von Windsor); Lehar: Schön ist die Welt (Schön ist die Welt); J. Strauss II: Treu sein, das liegt mir nicht, Sei mir gegrüßt, du holdes Venezia (Eine Nacht in Venedig); Fall: Zwei Augen, die wollen mir nicht aus dem Sinn, Oh Rose von Stambul (Die Rose von Stambul); Künneke: Ich träume mit offenen Augen (Die lockende Flamme), Das Lied vom Leben des Schrenk (Die große Sünderin); Stolz: Ob blond, ob braun, ich liebe alle Frau’n (Ich liebe alle Frauen); Spoliansky: Heute Nacht oder nie; Mattes: Melodia con passione; Fritz Wunderlich, Chor des Bayerischen Rundfunks, Münchner Rundfunkorchester, Hans Moltkau, Kurt Eichhorn, Meinhard von Zallinger, Siegfried Köhler, Willy Mattes; 1 CD BR Klassik 900314; Aufnahmen 1959-1966, Veröffentlichung 09/2016 (57'45) – Rezension von Remy Franck

Über die herausragenden Qualitäten des Gesangs von Fritz Wunderlich ist wohl alles gesagt und geschrieben wurden. Das ändert nichts an der Faszination, die die Stimme immer wieder ausübt und die zwangsläufig auch in diesen bisher unveröffentlichten Aufnahmen aus den Archiven des Bayerischen Rundfunks nicht ausbleibt.

In vorwiegend Operettenarien und einigen Arien aus Opern von Lortzing und Nicolai zeigen sich in vorbildlicher Weise der gestalterische Geschmack des Sängern, die Schönheit seiner Stimme und vor allem auch die expressive Wandlungsfähigkeit sowie die Kunst, in der Texterfassung jedem wichtigen Wort den richtigen Ausdruck zu geben. Gewiss, andere Sänger haben besser artikuliert, Koloraturen feiner gesungen, aber ich werde mich immer daran erinnern, wie ich vor über fünfzig Jahren als kleiner Bub neben meinem Vater stand, der im Radio Fritz Wunderlich hörte und voller Bewunderung war über die stets spürbare Begeisterung, mit der Wunderlich sang. Ich weiß es noch genau: es war Nicolais ‘Horch, die Lerche singt im Hain’. Und genau diese Begeisterung, diese ‘Lust am Singen’ ist eine Stunde lang auf dieser neuen CD zu spüren. Und einmal mehr wird daher deutlich, dass Fritz Wunderlich auch 50 Jahre nach seinem tragischen und für die Musikwelt so verlustreichen Tod keinen Nachfolger gefunden hat.

In one until now unpublished program of mostly operetta arias, the fascination of Fritz Wunderlich’s voice is, as ever, overwhelming. The perfection of the breathing, the closeness to the text, the beauty of his timbre, and, above all, the spontaneity and the unmatched fervour of his singing make his voice so unique and show undoubtedly that, 50 years after his death, Fritz Wunderlich has had no worthy successor.

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