Carl Philipp Emanuel Bach: Cellokonzerte Wq.170-172; Konstantin Manaev, Cello, Berliner Camerata; 1 CD classic-clips CLCL 129; 5/14 (74'48) – Rezension von Remy Franck

Es ist fast unglaublich, was man auf dieser CD zu hören bekommt. Dass Carl Philipp Emmanuel Bach seiner Zeit voraus war, war gewusst, dass der zweite Bach-Sohn mit etwas Freiheit und neuen Kadenzen von der usbekischen Komponistin Aziza Sadikova so modern klingen könnte, hätte ich mir nie vorgestellt. Der in seiner emotionalen Ausdruckskraft schon ganz besondere langsame Satz des dritten der drei Konzerte wird durch Sadikovas Kadenz zu einem packenden Erlebnis.

Doch nicht nur in diesem Stück raubt einem der junge Cellist den Atem. Fernab jeden historisierenden Ansatzes, fernab jeder Konvention entwickelt er an seinem Instrument eine gestalterische Freiheit, wie man sie wirklich nur sehr selten zu hören bekommt.

Zarteste, gehauchte Pianissimi, berückende Lyrik, kräftig brummende Bässe, schwindelerregende Achterbahnfahrten: Manaev beherrscht sein Instrument so souverän, dass er ihm alles abverlangen kann, was an Virtuosität und Leidenschaftlichkeit, an Intensität und an lyrischer Geschmeidigkeit möglich ist. Manaevs C.P.E Bach, ideal unterstützt von der Camerata Berlin, lebt von einem nie abnehmenden Espressivo.

Konstantin Manaev’s individual and occasionally provocative readings are kind of adventurous due to Aziza Sadikova’s new cadenzas, but don’t hesitate: this a truly enthralling disc.

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