A Journey For Two; Arthur Honegger: Sonatina für Violine und Cello, Zoltan Kodaly: Duo für Cello & Violine op. 7, Nikos Skalkottas: Duo für Violine & Cello, Iannis Xenakis: Dhipli Zyia; Jonian Ilias Kadesha, Violine, Vashti Hunter, Cello; 1 CD CAvi 8553017; Aufnahme 2019, Veröffentlichung 21/08/2020 (66'24) – Rezension von Uwe Krusch

Vier spannende Werke für ein Duo aus Violine und Cello, bei denen volksmusikalische Einflüsse eine Rolle spielen, haben die beiden jungen Künstler Jonian Ilias Kadesha und Vashti Hunter zusammengefügt. Über ihren gemeinsamen Lehrer Hatto Beyerle, den Bratscher des Alban Berg Quartetts, kamen die beiden Interpreten zusammen, weil dieser eine gleichgerichtete musikalische Ausrichtung vermutete, die sich dann auch im gemeinsamen Agieren bestätigte und bisher zehn Jahre gehalten hat.

Auf dieser Reise für zwei ist das längste Werk gleichzeitig wohl auch das bekannteste und dazu das, das die beiden Musiker zusammen von Anfang an begleitet. Es ist das Duo von Zoltan Kodaly. Dieses wie auch die anderen Werke bringt das Duo zwar mit ausgesucht schönem Ton und guter Gestaltung zu Gehör, legt aber in seiner Interpretation auch den moderneren Charakter deutlich frei, indem es dissonante Momente auslebt und Kanten Kanten sein lässt.

Daneben erklingen sozusagen als Amuse-bouche das kurze Dhipli Zyia von Xenakis sowie die Sonatina von Honegger und das Duo von Skalkottas für diese Besetzung. Damit bewegen sie sich in der ersten Hälfte des zwanzigstens Jahrhunderts.

Die Darstellung dieser beiden Musiker hat nichts von einer gemütlichen Plauderstunde zweier Verliebter, sondern vermittelt den Eindruck schonungslos freigelegter Konturen, die auch mal reizen können. So ist der Höreindruck belebend und aufgeraut, nicht ohne Charme, aber eben auch nicht gerade anbiedernd. Während man solche Lesart bei Skalkottas und Xenakis, Landsleuten des Geigers schon eher vermutet, wird Honegger mit diesem Herangehen sehr zugespitzt.

Four exciting works for a duo of violin and cello, in which folk music influences play a role, have been brought together by the two young artists Jonian Ilias Kadesha and Vashti Hunter. The two performers came together through their common teacher Hatto Beyerle, the violist of the Alban Berg Quartet, because he suspected a similar musical orientation, which was then confirmed in their joint activities and has endured for ten years so far.
On this journey for two, the longest work is probably also the most famous, and the one that has accompanied the two musicians from the beginning. It is the Duo by Zoltan Kodaly. This, like the other works, is performed by the duo with a beautiful tone and a good characterization, but the interpretation also reveal a more modern character, with dissonant moments and edges.
The portrayal of these two musicians has nothing of a cosy chat, but gives the impression of relentlessly exposed contours, which can sometimes be irritating. Thus the listening impression is invigorating and roughened, not without charm, but not exactly ingratiating either. While one would expect such a reading from Skalkottas and Xenakis, the interpretation of Honegger’s approach Sonatina is quite sharp.

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