Sergei Prokofiev: Violinkonzert Nr. 2; Max Bruch: Violinkonzert Nr. 1; Guro Kleven Hagen, Violine, Oslo Philharmonic Orchestra, Bjarte Engeset; 1 CD Simax PSC 1266; 5/13 (49‘02) – Rezension von Alain Steffen

Der knapp zwanzigjährigen Violinistin Guro Kleven Hagen gelingt mit ihrer Debüt-CD sofort ein musikalischer Paukenschlag. So frisch, dynamisch und virtuos hat man Prokofievs Zweites Violinkonzert und Bruchs Erstes lange nicht mehr auf CD gehört.

Die interessante, wenn auch ungewöhnliche Kombination setzt vor allem Guro Kleven Hagens herausragendes Talent bestens in Szene. Mit Prokofiev zeigt die junge Solistin faszinierend, was Klanggestaltung und Expressivität sind. Es ist eine wahre Freude für den Hörer, diesem Spiel zuzuhören. Es gibt keinen Leerlauf in dieser einerseits sehr schlicht, andererseits aber sehr intensiv gestalteten Auseinandersetzung, so dass jeder Bogenstrich den Hörer in eine wunderbare musikalische Welt entführt.

Ebenso spannend gelingt Guro Kleven Hagen das vielgespielte Konzert von Max Bruch, das hier einmal nicht als Zwillingsbruder von Mendelssohns Konzert, sondern als eigenständiges, dramatisches und wunderschönes Werk gespielt und interpretiert wird. Überhaupt kann man der Violinistin nur hoch anrechnen, dass sie sich zur Schönheit der Musik bekennt und sich nicht von modischen Zwängen beeinflussen lässt. Und Schönheit ist hier nicht nur äußere oder klangliche Schönheit, sondern sie umfasst auf entwaffnend offene und ehrliche Weise diese ganze unbeschreibliche Welt, die man Kunst nennt.

Bjarte Engeset ist ein idealer Begleiter und vor allem ein kongenialer Mitgestalter, der es versteht, die Solistin und das hervorragende ‘Oslo Philharmonic Orchestra’ zu einer Einheit zusammenzuschweißen. Diese CD ist dank Guro Kleven Hagen ein absolutes Must!

These simple as well as intense performances are also of great beauty.

 

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