Michael Kimber: Music for Viola 4; Night Music for viola and string orchestra, Adventure Overture, Evocations for viola and string orchestra, Traveling Music, Odyssey for string orchestra, Variations on a Polish folk song Ty pójdziesz górą for viola and orchestra, Ti pidesh horom,Mój sprytny kotek for viola and string orchestra; Marcin Murawski, Viola, Sestry Boczniewicz (Ramona & Natalia Boczniewicz), Orkiestra Kameralna Concertino, Marek Siwka ; 1 CD Acte Préalable AP0335; 2014 (73'25) – Rezension von Remy Franck

Der polnische Bratschist Marcin Murawski hat bei Acte Préalable sein nunmehr bereits viertes Album mit Bratschenmusik des 1945 geborenen amerikanischen Komponisten Michael Kimber herausgebracht. Das Programm ist diesmal ganz besonders eklektisch. Einige werden sagen, für einen zeitgenössischen Komponisten sei es ‘altmodisch’. Doch Kimber sagt: « As a violist who also composes, I’m naturally inclined to write music that I myself will enjoy playing. Sounding ‘contemporary’ is rarely my intent; (…) Most importantly, I want my music to communicate, to enable the performer to enjoy communicating and the listener to take pleasure in experiencing a broad range of emotions. Music is not only to be heard; it is also to be felt.” Ich kann darin nichts Falsches sehen.

Die zarte und emotionell geführte ‘Night Music’ eröffnet das Programm, gefolgt von der ‘Adventure Overture’, einem typischen ‘Americana’-Stück, wie man es sich nicht reizvoller vorstellen kann. Die ‘Evocations’ klingen etwas moderner, trotz deutlicher Verankerung in der traditionellen Musik, die bei Kimber, einem Amerikaner mit irischer Abstammung, oft eine wichtige Rolle spielt. ‘Traveling Music’ hat drei Sätze, ‘Moving along’, ‘Quiet’, ‘Mysterious’ und ‘Lively’. Die Musik ist genau das: gefällig, eingängig, spannend.

Die deutlich neo-klassische, für ein Hochschulorchester geschriebene Ouvertüre ‘Odyssey’ gibt dem Streichorchester die Möglichkeit, mit einem leichten Stück zu brillieren.

Polnische Volksmusik steht im Mittelpunkt der melancholischen ‘Variations on a Polish Folk Song’, in dem auch zwei Volkslied-Sänger mitwirken. Das Programm endet mit zwei kurzen Ohrwürmern, die einmal mehr Kimbers melodische Einfallskraft zeigen.

Die spürbare Begeisterung, mit der Murawski spielt, und die Qualität des begleitenden Orchesters lassen diese CD zu einer Schallplatte werden, die bei aller Ausdruckssinnlichkeit mit ihrem eindeutigen Unterhaltungswert einem breiten Publikum gefallen kann, andererseits eine gute Werbung darstellt für das immer noch unterschätzte Instrument Bratsche.

Die Audioqualität der CD ist tadellos, Aufmachung und Informationsgehalt des Booklets sind zufriedenstellend.

Micheal Kimber’s sensual and communicative music is far away from what we normally consider as contemporary, but as the composer says, its first priority is to let the player and the listener experience his own pleasure when composing. So, what could be wrong with that, considering that Kimber’s fine music undoubtedly has qualities far beyond any commercial entertainment. The performances on this disc are classy.

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