Wolfgang A. Mozart: Don Giovanni, KV 527; Jean-Sébastien Bou (Don Giovanni), Robert Gleadow (Leporello), Myrtò Papatanasiu (Donna Anna), Julie Boulianne (Donna Elvira), Julien Behr (Don Ottavio), Steven Humes (Commendatore), Anna Grevelius (Zerlina) & Marc Scoffoni (Masetto), Le Cercle de l’Harmonie, Jérémie Rhorer; 3 CDs Alpha 379; Liveaufnahme 2016, Veröffentlichung 08/09/2017 (175') – Rezension von Remy Franck

In dieser Liveaufnahme aus dem Pariser ‘Théâtre des Champs Elysées’ erweckt die fein nuanciert gespielte und von viel Spannung geprägte Ouvertüre Erwartungen, die im weiteren Verlauf der Oper trotz guter Momente, summa summarum, leider nicht erfüllt werden.

Das Ensemble ‘Le Cercle de l’Harmonie’ wirkt sehr unbeständig und unausgeglichen, manchmal wirklich engagiert und anderenorts bestenfalls routiniert und nicht immer technisch auf der Höhe.

Was die Sänger anbelangt, hat man für diese Produktion keine Interpreten gesucht, die mit vokalen Qualitäten Mozarts Partitur zum Stimmenfest machen würden. Und was die Personencharaktersierung angeht, lasen einige Sänger auch zu wünschen übrig.

So bleibt Jean-Sébastien Bou in der Titelrolle relativ blass und kann sich keinesfalls mit den großen Interpreten der Rolle messen. Das kann der Kanadier Robert Gleadow als Leporello vielleicht darstellerisch, aber sängerisch fehlt es seiner Stimme doch an Geschmeidigkeit und ausgeglichener Stimmführung. Das hätte der Sänger vielleicht in einer Studioproduktion hin bekommen…

Marc Scoffoni (Masetto) und Steven Humes (Komtur) sind bestenfalls korrekt, während Julien Behr dem Don Ottavio sängerisch viel schuldig bleibt.

Myrto Papatanasius ist eine gute Donna Anna, aber Julie Boulianne gibt der Elvira nicht wirklich viel Charakter. Auch Anna Grevelius enttäuscht als Zerlina.

Fazit: dieser ‘Don Giovanni’ kann, selbst wenn man die Auswahl auf Orchester mit historischem Instrumentarium reduziert, nicht in der ersten Liga spielen.

Jérémie Rhorer’s live recording of Mozart’s Don Giovanni has not enough qualities to be part of the reference recordings, even when we consider only performances with historical instruments. There is not a single outstanding vocal output from the singers.

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