Gustav Mahler: Das Lied von der Erde (Bearbeitung Reinbert de Leeuw); Lucile Richardot, Mezzosopran, Yves Saelens, Tenor, Het Collectief, Reinbert de Leeuw; 1 CD Alpha 633; Aufnahme 01/2020, Veröffentlichung 09/2020 (63'21) - Rezension von Remy Franck

Reinbert de Leeuws wohl letzte Einspielung ist eine akustische Katastrophe. Der Dirigent, der im Februar 2020 verstarb, hat Mahlers Lied von der Erde für 15 Musiker bearbeitet und man erwartete, wie bei anderen, ähnlichen Bearbeitungen, ein klares, feines kammermusikalisches Klangbild. Nun hat aber die Aufnahmetechnik den Sound derart groß dimensioniert, dass der Hörer mit einem verwaschenen, halligen und undeutlichen Klangbild konfrontiert wird, das nicht nur de Leeuws Bemühungen für etwas Feines und Klares zunichtemacht, sondern für den Zuhörer eine richtige Qual ist. Es ist, als wandere man im Herbst durch den Wald und sehe vor lauter Nebel die Bäume nicht. Diese Aufnahme ist ein editorischer Unsinn!

Reinbert de Leeuw’s probably last recording is an acoustic catastrophe. The conductor, who died in February 2020, arranged Mahler’s Lied von der Erde for 15 musicians and, as with other similar arrangements, a clear, fine chamber music sound was to be expected. However, the recording crew captured the small ensemble’s sound like if it were a big orchestra, so that the listener is confronted with a reverberant and indistinct sound, which not only frustrates de Leeuw’s efforts to achieve something fine and clear, but is a real torment to the listener. It is like walking through the forest in autumn and not seeing the trees because of all the fog. This recording is editorial nonsense!

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