Visions; Stücke für Violine und Klavier von Brahms, Cimarosa, Chopin, Couperin, Debussy, Prokofiev, Purcell, Rachmaninov, Scarlatti, Schubert, Schumann, Scriabin und Shostakovich; Caroline Adomeit, Violine, Nadiya Kholodkova, Klavier; 1 CD Thorofon CTH2639; Aufnahme 09+10/2016, 03+05/2017, Veröffentlichung 9/2017 (58'00) – Rezension von Uwe Krusch

Aus Mainz stammt die Geigerin Caroline Adomeit, die mit ihrer russischen Klavierpartnerin Nadiya Kholodkova ein Album von Pianostücken in Bearbeitungen für die Violine und das Klavier eingespielt hat. Die Auswahl der Werke reicht von Purcell bis zu Shostakovich. Bei den Bearbeitungen haben die beiden Künstlerinnen sowohl auf bestehende Arrangements verschiedener Musiker zurückgegriffen als auch – zu einem Drittel – eigene Bearbeitungen geschaffen.

Durch die breite Auswahl an Werken und Stilen einerseits und durch die unterschiedlichen Arrangeure andererseits wird eine Vielfalt hervorgerufen, die die Musik nicht eintönig werden lässt. Darüber hinaus sind in die Werkauswahl Stücke einbezogen, die nicht aus dem gängigen Geigerrepertoire stammen. Dadurch lassen sich einige interessante Entdeckungen machen wie ‘Les Petis Moulins à vent’ von Couperin, die ‘Visions fugitives’ von Prokofiev und die ‘Italienische Polka’ von Rachmaninov. Bei den eigenen Bearbeitungen ist die Geigerin über ein reines Umschreiben hinausgegangen, um sie für die Geige spielbar zu machen und hat noch persönliche Empfindungen, die sie bei diesem Prozess hatte, mit einfließen lassen.

Die junge Geigerin und die arrivierte Pianistin ergänzen sich hinsichtlich ihrer Ideen für die Auswahl der Stücke als auch für die Herangehensweise bei der Interpretation, so dass ein harmonisches Miteinander die Werke zu einem wohlklingenden Erblühen führt. Die Musik lebt von dem natürlichen Stilempfinden ihrer Protagonistinnen und erzielt ihren Charme aus der maßhaltenden Artikulation. Es erklingt eine rundum gelungene Kollektion kleiner Edelsteine.

Piano pieces in arrangements for violin and piano prepared by different arrangers from various times. In Caroline Adomeit’s and Nadiya Kholodkova’s performances, everything is stylish, clear and naturally projected, thus forming a real collection of musical gems.

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