Die hauseigenen ECHO-Musikpreise des Bundesverbandes Musikindustrie wird es nicht mehr geben. Das hat der Vorstand in einer außerordentlichen Sitzung in Berlin beschlossen. Nach der weltweiten Empörung über die Auszeichnung einer antisemitischen und menschenverachtenden Produktion hatten zahlreiche Künstler ihre Preise zurückgegeben, und es galt als aussichtslos, dass noch irgendwer einen solchen Preis in Zukunft annehmen würde.

Die Marke ECHO sei so stark beschädigt worden, dass ein vollständiger Neuanfang in allen Kategorien, Klassik, Pop und Jazz, notwendig sei, teilte der Bundesverband mit. Die drei Preise sollen in eine eigene Struktur überführt werden. Im Zuge dessen werden auch die bisher involvierten Gremien ihre Tätigkeit einstellen. Die Kriterien der Nominierung und Preisvergabe sollen vollständig verändert werden.

Die Entscheidung, den ECHO-Preis abzuschaffen, kommentierte der Präsident der ‘International Classical Music Awards’, Remy Franck: « Wir begrüßen die Abschaffung des ECHO, der als intern vergebener Branchenpreis sowieso nie glaubwürdig war. Neben dem ICMA, dem einzigen internationalen und völlig unabhängigen Preis, haben nationale Jurys durchaus ihren Platz und können mit uns zusammen zur Promotion der Musikindustrie beitragen. Aber ausschlaggebend für die Glaubwürdigkeit und damit den Wert des Preises ist die Unabhängigkeit der Jury. Ob diese bei den Nachfolgern des ECHO gewährleistet wird, bleibt abzuwarten. »

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