Antonin Dvorak: Symphonie Nr. 9 (Aus der Neuen Welt) + Klid (Waldesruhe) op. 68/5 für Cello und Orchester + Rondo op. 94 für Cello und Orchester + Slawische Tänze op. 46 Nr. 5-8; Miklos Perenyi, Cello, Concerto Budapest, Andras Keller; 1 SACD Tacet S250; Aufnahmen 2018, Veröffentlichung  06/2019 (69'39) – Rezension von Remy Franck

Dies ist eine sogenannte Real Surround-Aufnahme, d.h. der Hörer sitzt, sofern er die Schallplatte über ein Surround-System abhört, inmitten der Musiker, mit einer Hörerfahrung, die der des Dirigenten ähnlich ist.

Das Orchester Concerto Budapest hat eine Geschichte, die bis ins Jahr 1907 zurückreicht, trägt den aktuellen Namen aber erst seit 2009, zwei Jahre nachdem der Geiger und Dirigent Andras Keller das Orchester als musikalischer Leiter übernommen hatte.

In seiner Interpretation der Neunten Symphonie setzt Andras Keller auf Kontraste, von denen gleich der erste Satz profitiert, mit sehr langsamen, fast schwebend gespielten Teilen und kräftigen, fast harschen Reaktionen sowie einem schwungvollen, extrem detailreichen und wohl ausbalancierten Musizieren. Das sehr langsam gespielte Largo strahlt viel Wärme aus und ist gefühlvoll, ohne sentimental-süß zu werden.

Eine wunderbare orchestrale Transparenz, viel Schwung und kräftige Akzente lassen die beiden Sätze in fein nuancierten Interpretationen aufleben, wobei das Surround-Hörerlebnis einfach vor allem Klangfiguren in den Holzblasinstrumenten deutlich macht, die man sonst so nicht mitbekommt.

Warm und lyrisch ausdrucksvoll sind die beiden Stücke Waldesruhe und Rondo, mit dem ausgezeichneten Miklos Perenyi als Solist. Die CD wird beendet mit drei schwungvollen und sehr farbigen Slawischen Tänzen.

This is a so-called Real Surround recording, and if the listener uses a surround system, he has the impression to sit among the musicians. The orchestra Concerto Budapest has a history dating back to 1907, but took its current name only in 2009, two years after the violinist and conductor Andras Keller took over as musical director. In the Ninth Symphony’s first movement, we note exciting contrasts, with very slow, almost floating parts and powerful, almost harsh reactions, as well as a lively, extremely detailed and well-balanced music-making. The very slowly played Largo radiates a lot of warmth and is full of feeling without becoming sentimental-sweet. A wonderful orchestral transparency, a lot of momentum and strong accents bring the two last movements to life, whereby the surround sound experience allows the listener to hear details from the woodwinds, which one normally does not notice. With the excellent Miklos Perenyi as soloist, Waldesruhe and Rondo are warm and lyrically expressive. The CD ends with three lively and very colourful Slavonic Dances.

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