Romance de Guerre; Philippe Gaubert: Sonate pour violon et piano (1915); Blair Fairchild: Violin Sonata, Op. 43; Edward Elgar: Violin Sonata in E minor, Op. 82; Benjamin Dale: Prunella; Ambroise Aubrun, Violine, Steven Vanhauwaert, Klavier; 1 CD Hortus 726; Aufnahme 03/2017, Veröffentlichung 03/2018 (71'15) – Rezension von Remy Franck

In der künstlerisch sehr unausgeglichenen Reihe ‘Les musiciens et la Grande Guerre’ von Hortus ist die 26. Folge ein richtiges Highlight Drei große Sonaten sind darauf zu hören, darunter zwei, die echte Raritäten sind.

Da ist zunächst die Sonate von Philippe Gaubert der zwar als Flötenexperte gilt, in Wirklichkeit aber zuerst Geige spielte. Wie gut er die Geige ‘im Griff’ hatte, das zeigt diese Sonate, deren Musik sehr charmant wirkt.

Die Sonate von J. Blair Fairchild (1877-1933) ist eine Ersteinspielung. Der Komponist wuchs in Boston auf und ging nach Studien an der ‘Harvard University’ in den Diplomatischen Dienst der Vereinigten Staaten. 1903 kam er nach Paris, wo er sein Musikstudium fortsetzte und schließlich Komponist wurde. Seine Musik trägt die Merkmale von Ravel, Debussy und Stravinsky, ist aber in sich sehr charakteristisch. Das gilt insbesondere für die Violinsonate, die allerdings schon lange vor Fairchilds Pariser Zeit entstand, nämlich 1919, im selben Jahr als jene von Edward Elgar, wohl das bekanntere der drei Werk auf diesem Programm und ein echtes spätromantisches Meisterwerk mit zwei lebendigen Ecksätzen und einem emotionalen Andante.

Diese Sonaten sowie das kurze Stück ‘Prunella’ von Benjamin Dale werden vom Franzosen Ambroise Aubrun und dem belgischen Pianisten Steven Vanhauwaert ausdrucksvoll und mit sicherem Gespür für ihre Individualitäten gespielt. Auf seiner Goffriller-Violine lässt es Aubrun nicht an Gestaltungsphantasie mangeln, und er bleibt immer auch im wachen Dialog mit dem rhetorisch musizierenden Pianisten.

Die Aufnahme ist freilich etwas trocken, was sich nicht sehr positiv auswirkt.

With violinist Ambroise Aubrun and pianist Steven Vanhauwaert this appealing program has two dedicated performers, whose playing doesn’t lack neither imagination nor a rhetoric dialogue. Unfortunately, the sound recording is a bit dry, which prevents the music to fully come into effect.

 

  • Pizzicato

  • Archives