Zwei junge Musiker aus Frankreich haben drei markante Cellokammermusikwerke russischer Herkunft eingespielt. Die romantische Version von Rachmaninov, die moderne des eine Generation jüngeren Shostakovich und die des noch eine Generation jüngeren Edison Denisov, der aber stilistisch modern auf ein Thema von Schubert und damit noch weiter zurück blickt.
Beide Musiker haben sich schon zu starken Persönlichkeiten entwickelt. So merkt man dem Cellisten die weitere Entwicklung seit seiner Aufnahme vom Wettbewerb in Brüssel an. Zusammen erobern sie die die musikalische Weite der russischen Kompositionen mit ausgeprägt feiner Technik. Aber sie lassen auch die Leidenschaft, die diesen Werken innewohnende Emotionalität und Tiefe großartig lebendig werden, ohne ins übertrieben Schmalzige abzugleiten. Vielmehr geben sie, wo nötig, Feuer und an anderer Stelle, auch wieder wo nötig, lassen sie den akustischen Blick in Ruhe schweifen und geben der Musik Zeit, sich zu entfalten.
Neben den beiden als geradezu klassisch und prägend für das Repertoire zu bezeichnenden Sonaten stellen sie die Variationen von Edison Denisov in die Mitte, die in knapp einer Viertelstunde einen kaum beachteten Komponisten, dessen Werdegang als Musiker der Anregung von Shostakovich zu danken ist, einmal in den Mittelpunkt rücken. In Russland hat er eine Generation geprägt. Bei ihm vereinen sich moderne Musiksprache und Verehrung für die Vorgänger von Bach über Haydn bis zu Schubert, die er hier mit den Variationen über ein Impromptu pflegt. Auch dafür liefern die beiden Interpreten eine gehaltvolle und ereignisreiche Version ab, so dass Denisov von seiner besten Seite gezeigt wird.