Richard Wagner: Das Rheingold; Tomasz Konieczny (Wotan), Antonio Yang (Donner), Kor-Jan Dusseljee (Froh), Christian Elsner (Loge), Iris Vermillion (Fricka), Ricarda Merbeth (Freia), Maria Radner (Erda), Günther Groissböck (Fasolt), Timo Riihonen (Fafner), Jochen Schmeckenbecher (Alberich), Andreas Conrad (Mime), Julia Borchert (Woglinde), Katharina Kammerloher (Wellgunde), Kismara Pessatti (Floßhilde), Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Marek Janowski; 2 SACD's Pentatone Classics PC 5186406; 11/12 (140'27) – Rezension von Remy Franck

Nach einigen Enttäuschungen in Marek Janowskis Wagner-Aufnahmen freut es mich ehrlich, endlich einmal überwiegend Positives berichten zu können. Faszinierend ist in vielen Hinsichten das zupackend kräftig akzentuierte und dramatisch angeheizte Dirigat Janowskis selber. Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin folgt ihm bewundernswert und mit packender Sonorität durch Wagners ‘Rheingold’, jener Oper, in der der Grundstein der Götterdämmerung gelegt wird, mit der Wagner seinen Hass gegen Geldsucht und Großfinanz artikuliert, er, der quasi ein Leben lang bettelarm war und ständig auf der Flucht vor Gläubigern, die ihm für seinen allerdings sehr ausgeprägten Hang zum Luxus Geld geliehen hatten.

Unter den Sängern gebührt zweifellos Jochen Schmeckenbecher als Alberich die Palme. Mit seiner kräftigen und wendigen Baritonstimme bringt er alle Facetten des verhaltensgestörten Nachtalben zum Ausdruck. Eine typische Nullfigur, die zur Macht aufsteigt und, als sein Unternehmen scheitert, als Rückgratloser zum rücksichtlosen Verbrecher wird.

Eine gute Leistung gibt es von Iris Vermillion als darstellerisch prägnante Fricka. Hingegen bleibt Tomasz Konieczny dem Wotan so manches schuldig. Die verzwickte Lage, in die sich der Götterchef hinein manövriert hat, und die er wie ein typischer Versager-Politiker löst, kann der Sänger nicht wirklich deutlich werden lassen. Schlimmer noch steht es um den Loge von Christian Elsner. Dieser singt sich näselnd lyrisch durch die Partie, ohne den cleveren Feuergott glaubwürdig darstellen zu können. Die übrigen Rollen sind überwiegend gut besetzt, und was auf sängerischer Ebene nicht ganz so gut gelingt bei diesem Livemitschnitt, wird durch die fulminante musikalische Leitung und die pracht- und effektvolle Orchesterdramatik wettgemacht, die im Surroundklang zu erleben schon ein Erlebnis ist.

There is plenty of good singing in this recording, especially from the terrific Jochen Schmeckenbecher as Alberich, but the overall positive impression comes mainly from the gorgeous sound delivered by the RSB. The surround recording is an outstanding acoustic experience.

Si la majorité des chanteurs sont bons dans cet enregistrement (avec un excellent Alberich, Jochen Schmeckenbecher), le son orchestral puissant et dramatique est, surtout en mode surround, une expérience qui enthousiasmera tout wagnérien. 

 

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