Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 3; Richard Strauss: Metamorphosen; Sinfonia Grange Au Lac, Esa-Pekka Salonen; 1 CD Alpha 544; Aufnahme 07/2018, Veröffentlichung 09/2019 (75'20) – Rezension von Remy Franck

In der Nähe von Evian, oberhalb vom Genfer See, liegt die von Mstislav Rostropovich initiierte Scheune Grange au Lac, die letztes Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feierte und dafür ein Orchester zusammensetzte, das von Esa-Pekka Salonen dirigiert wurde, die Sinfonia Grange au Lac, bestehend aus Musikern der besten europäischen Orchestern. Die CD von Alpha enthält das Programm des ersten Konzerts.

Sie beginnt mit den Metamorphosen von Richard Strauss in einer sehr transparenten, flexiblen, wohl strukturierten, stimmungsvollen und durch und durch schönen Deutung.

Beethovens Eroica dirigiert Salonen im ersten Satz um einiges schneller als Toscanini. Aber sie wirkt nicht einmal so schnell, weil das ‘con brio’ logisch zum Ausdruck gebracht wird.

Den Trauermarsch differenziert Salonen sehr gut und gestaltet ihn mit kräftiger Akzentuierung dramatischer als die meisten seiner Kollegen, fernab aller Feierlichkeit, die man sonst nicht selten hört, aber dennoch mit sehr viel Bedeutsamkeit und Tiefe. In diesem Satz kommt die Qualität der Musiker der Sinfonia besonders gut zur Wirkung.

Das Scherzo eilt frisch dahin und das Finale wird ebenfalls sehr rhetorisch dargestellt, oft ob vieler Details etwas ungewöhnlich und nicht immer so flüssig, wie bei anderen Dirigenten.

Im Großen und Ganzen ist dies eine gute Aufnahme, aber weder in den Strauss-Metamorphosen noch in der Eroica kann Salonen in den Referenzbereich vordringen.

Von der Tonaufnahme hatte ich mir mehr erwartet, denn trotz schöner Farben und einer angenehmen Präsenz der Holzblässer, fehlt dem Klang die Tiefenschärfe.

Initiated by Mstislav Rostropovich the Grange au Lac is close to Evian and the Lake Geneva. Last year the hall celebrated its 25th anniversary and created an orchestra conducted by Esa-Pekka Salonen, the Sinfonia Grange au Lac, made up of musicians from the best European orchestras. Alpha’s CD contains the programme of the first concert.
It begins with the Metamorphoses by Richard Strauss in a very transparent, flexible, well-structured, atmospheric and thoroughly beautiful interpretation.
In the first movement of Beethoven’s Eroica Salonen is much faster than Toscanini. But it doesn’t even sound so fast, because the ‘con brio’ is very logically expressed.
Salonen differentiates the funeral march very well and makes it more dramatic than most of his colleagues, with powerful accentuation, far away from all the solemnity that one often hears, but nevertheless with a great deal of meaning and depth.
The scherzo hurries along freshly and the finale is also very rhetorically performed, with many sometimes unusual details and not always as fluid as with other conductors.
Generally, this is a good recording, but neither in the Strauss Metamorphoses nor in the Eroica we could speak of a reference performances.
I had expected more from the sound recording, because despite beautiful colours and a pleasant presence of the woodwinds, the sound lacks depth of field.

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